Regelmäßige Blutdruck-Kontrollen
Der Internist spricht sich angesichts solcher Zahlen für regelmäßige Screening-Routinen für Blutdruck aus. Denn: Solange der Bluthochdruck nicht besonders hoch ist, bemerke man ihn in der Regel nicht.
„Ist der Blutdruck dagegen sehr hoch, können zum Beispiel Kopfschmerz, Nasenbluten, Herzschmerzen und Sehbeschwerden die Folgen sein. Das wären auf jeden Fall Gründe, den Blutdruck von einem Arzt überprüfen zu lassen.“
Wie sich der Blutdruck senken lässt
Sei der Bluthochdruck zu hoch, brauche es Zeit, ihn wieder zu senken. „Das Ganze ist ein Prozess und nichts, was innerhalb weniger Wochen zu schaffen ist“, betont Lopau. Sind die Werte noch nicht zu stark erhöht und bestehen keine Folgeschäden, sollte man sich laut dem Arzt als Erstes seinen Lebensstil ansehen.
„Um den Bluthochdruck zu senken, sind eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung wichtig. Rauchen und Alkohol trinken schaden dagegen.“
Lässt sich der Bluthochdruck allein über eine Änderung des Lebensstils nicht dauerhaft senken, sind Medikamente gefragt. Die möglichen Langzeitfolgen von Bluthochdruck wiegen schwer: Zu ihnen zählen etwa Herzschwäche, Schlaganfall, Nierenschwäche und Sehstörungen.
Info: Bluthochdruck und Salz-Konsum
Salz-Konsum
In Europa sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jeden Tag 10 000 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies bedeute rund vier Millionen Todesfälle pro Jahr, erklärt WHO-Regionaldirektor Hans Kluge.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch in Deutschland die führende Todesursache und verursachen insgesamt etwa 40 Prozent aller Sterbefälle. Darüber hinaus sind sie mit erheblichen individuellen Krankheitsfolgen verbunden und verursachen hohe gesellschaftliche Krankheitskosten. Zu den wichtigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit hoher Public Health Relevanz zählen die koronare Herzkrankheit, der Herzinfarkt und der Schlaganfall.
Bluthochdruck
In Europa leide ein Drittel der Menschen zwischen 30 und 79 Jahren an Bluthochdruck, der häufig auf zu hohen Salzkonsum zurückzuführen sei, heißt es weiter. In 51 der 53 zur WHO-Regionaldirektion Europa zählenden Länder liege die durchschnittliche tägliche Salzaufnahme über der empfohlenen Höchstmenge von fünf Gramm. Dies sei vor allem auf verarbeitete Lebensmittel und Snacks zurückzuführen. „Ein hoher Salzkonsum erhöht den Blutdruck, der ein führender Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall ist“, berichtete die WHO. Europa habe die höchste Blutdruckprävalenz in der Welt.