Vortrag Neue Verfahren der Lungenchirurgie

Sandra Langer
Die Lunge ist ein äußerst komplexes und lebenswichtiges Organ. Foto: Sana

In einer Veranstaltung von Sana-Klinikum und Frankenpost stellen leitende Chirurgen innovative Behandlungsmöglichkeiten vor: Wie können Patienten davon profitieren?

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Lunge ist eines der Organe, über die der Mensch wenig nachdenkt, so lange sie funktionieren. Erkrankt die Lunge jedoch, wird schnell klar: Sie ist ein komplexes und lebenswichtiges Organ. Ein Vortrag von Frankenpost und Sana-Klinikum Hof am Mittwoch, 28. Juni, widmet sich deshalb der Thoraxchirurgie – bei der es um mehr als „nur“ die Lunge geht.

Dr. Mohammed Ibrahim, Leiter der Sektion Thoraxchirurgie am Sana-Klinikum Hof, und Professor Dr. Christian Graeb, Leiter der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, werden erläutern, wie Patienten von neuen OP-Verfahren in der Lungenchirurgie profitieren können – bei Erkrankungen wie Entzündungen oder Lungenüberblähung, zum Beispiel bei COPD, bis hin zu Lungenkrebs oder auch bei traumatischen Rippenbrüchen. „Auch das gehört zur Thoraxchirurgie“, erklärt Ibrahim: „Verletzungen nach Unfällen wie Treppen- oder Fahrradstürze oder auch polytraumatisierte Patienten nach Verkehrsunfällen.“ Vereinfacht gesagt, widmet sich die Thoraxchirurgie dem gesamten oberen Brustraum – abgesehen von Herz und Schlagadern. Welche Probleme in diesem Bereich auftreten können und wie sie am besten behandelt werden, möchte Ibrahim den Gästen anschaulich erklären. Neben den Vorteilen der minimalinvasiven Chirurgie, die mit ganz kleinen Schnitten auskommt und das Gewebe schont, wird es auch um robotisch unterstützte Operationen mit höchster Präzision gehen. Offene Operationen finden nur noch statt, wenn das aus medizinischen Gründen unbedingt notwendig ist.

„Ein besonders großer Vorteil der minimalinvasiven Techniken, auch Schlüssellochtechnik genannt, im Bereich der Lungenchirurgie: Das Lungengewebe wird deutlich besser geschont und damit die Gefahr postoperativer Lungenentzündungen und postoperativer Schmerzen deutlich reduziert.“ Auch helfen die flexiblen Roboterarme beispielsweise bei der Entfernung von ansonsten schlecht zugänglichen Tumoren.

Eine besonders innovative minimalinvasive Operationsmethode ist die subxiphoidale videoassistierte Thorakoskopie (sVATS), die von nur wenigen Chirurgen in Deutschland an hoch spezialisierten Zentren angeboten wird. Ibrahim wird erklären, wie er mittels eines Zugangs unterhalb von Brustbein und Rippenbogen – komplett außerhalb des Brustkorbes – operieren kann. „In diesem Bereich verlaufen keine Nerven, das bedeutet für den Patienten deutlich weniger Schmerzen und auch weniger anderweitige Komplikationen.“

Bilder