Vor allem die vielen Rennrad-Fans aus Holland sind vom Fichtelgebirge und vom Steinwald begeistert. "Die wundern sich immer, dass es hier ,richtige Berge’ gibt. Ich muss dann etwas abschwächen und spreche lieber von Hügeln", sagt Haas. Vor einiger Zeit habe er in den Niederlanden bei einer Rennrad-Präsentation an einer Ausfahrt teilgenommen. "Ich wurde vorgewarnt, dass auf der Strecke zwei richtige Berge eingebaut sind. Irgendwann fragte ich den Guide, wann den nun endlich die Kletterei beginnt. Da hat er mir verdutzt geantwortet, dass wir schon längst über die Berge gefahren sind..."
Die Fahrrad-Branche gleicht mittlerweile ein wenig der der Smartphones: jedes Jahr müssen die Hersteller Neuheiten präsentieren. Für E-Bike-Fans interessant dürfte vor allem der neue Bosch-Motor sein, der wesentlich kleiner ist als der bisher übliche. "Dies ermöglicht unseren Konstrukteuren, zum Beispiel Carbon-Fullys (vollgefederte Mountainbikes) so zu konstruieren, dass sie im Gelände noch wendiger sind", sagt Haas. Den dazugehörigen Akku gibt es nun mit 625 Watt-Stunden (bisher maximal 500). Doch auch bei den Rad-Kategorien gibt es neue Trends: "Der Verkehrsinfarkt in den Innenstädten ist ein riesiges Thema. Fahrräder können für den urbanen Verkehr eine Alternative sein. Welche Modelle Cube hier entwickelt hat, ist noch bis zur Veröffentlichung des neuen Produktkataloges ein Firmengeheimnis.
Wie Haas im Gespräch mit der Frankenpost sagt, entwickelt sich Cube immer mehr zum Komplett-Anbieter. Das heißt, dass sich die Waldershofer nicht nur auf Fahrräder konzentrieren, sondern eine eigene Bekleidungs- und Zubehör-Linie auf dem Markt gebracht haben. Daher arbeiten am Fuße der Kösseine auch Schneider, die Muster anfertigen. Auch Fahrradhelme konstruiert Cube selbst. "Dafür verwenden wir unter anderem einen 3-D-Drucker", sagt Marie Korzen.
Kerngeschäft bleiben die Fahrräder. Hier ist Carbon das Maß aller Dinge. Vor einiger Zeit hat Cube einen Experten eingestellt, der sich ausschließlich um Carbon kümmert. Dabei geht es um Frage, wie die Fasern gelegt werden oder wie der Harz-Anteil minimiert werden kann. "Es ist eine Kunst, die Fasern so zu legen, dass der Rahmen einerseits leicht federt, andererseits steif genug für das sichere Fahren ist.", sagt Haas.