Waldershof Ukrainische Kinder leben sich gut ein

Oswald Zintl
Schulleiterin Johanna Reger mit Elsa Frank, der „Kinder-Übersetzerin“ (links), im Hintergrund die Poppenreuther Kindergartenkinder, vorne die ukrainischen Kinder mit (kniend) Natalija Messer, der Leiterin des Ganztags – sie spricht russisch und ukrainisch –, Alice Hübsch, Leiterin des Kinderhauses Piccolino/ Poppenreuth, Bianca Bayer, Elternbeiratsvorsitzende des Kindergartens Piccolino und Tanja Mai, Vertreterin der IGW. Foto: /Oswald Zintl

In Waldershof gelingt die Integration bestens. Die Willkommensgruppe mit neun Mädchen und Jungen erfährt Unterstützung von vielen Seiten.

 
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Die Verantwortlichen der Jobst-vom-Brandt-Schule in Waldershof haben sehr schnell auf die Ankunft der ukrainischen Flüchtlinge reagiert. Seit Anfang April werden neun Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren in der Willkommensgruppe im offenen Ganztag betreut. Vormittags erhalten die Kinder zuhause online ukrainischen Schulunterricht.

Um 12.30 Uhr starten sie in der Jobst-vom Brandt-Schule mit dem Mittagessen, und während die deutschen Kinder Hausaufgaben machen, lernen sie erste deutsche Wörter. Da auch einige Waldershofer Grundschülerinnen des Ganztages und zwei Betreuerinnen Russisch beziehungsweise Ukrainisch sprechen, war die Hemmschwelle zur Kontaktaufnahme sehr niedrig. Beim gemeinsamen Spielen wurden erste Freundschaften geknüpft. Die Kinder fühlen sich sehr wohl, wollen teilweise gar nicht nach Hause gehen und bedauern, dass die Nachmittagszeit in der Schule so schnell vorbei sei. Jugendsozialarbeiterin Carolin Kellner steht im engen Austausch mit Schulleitung und Personal des Offenen Ganztags, um die Kinder beim Integrationsprozess zu unterstützen.

Auch Verein wollen helfen

Um den ukrainischen Kindern den Schulstart zu erleichtern, spendierte der Kindergarten Piccolino Poppenreuth vom Erlös des Waldershofer Osterbasars jedem Flüchtlingskind im schulfähigen Alter einen Zehn-Euro-Gutschein. Dieser wurde von den Poppenreuther Vorschulkindern verziert und überreicht. So kann jedes Kind entsprechend seines Bedarfs Hefte kaufen. Die IGW (Interessengemeinschaft Waldershofer Geschäfte) unterstützte die Flüchtlingskinder ebenfalls und schenkte jedem Kind ein Federmäppchen, und auch die Stadt Waldershof steuerte Turnsäcke und Trinkflaschen bei. So sind die Kinder für den Schulbesuch vorerst ausgerüstet. Auch die ukrainischen Mütter würden sich gerne engagieren. Viele Mütter sind fachlich hoch qualifiziert, wollen gerne arbeiten und sich einbringen. Bianca Bayer, Elternbeiratsvorsitzende des Kindergartens Piccolino und Mitarbeiterin der Stadt Waldershof erklärte, dass auch die Stadt Waldershof viel daransetzt, die Mütter zu integrieren und sich um Angebote bemüht, wie Integrationssprachkurse und ein Austauschtreffen im alten Rathaus. „Auch die Sportvereine sind schon an die Stadt herangetreten und wollen bei der Integration der Kinder und Jugendlichen unterstützen“, ergänzte Bianca Bayer.

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