Wegen Güterbahnhof Christsoziale in Sorge

Um den Erhalt des ehemaligen Güterbahnhofs wird derzeit viel diskutiert. Foto: Archiv

Die Debatte um den Erhalt des Güterbahnhof könnte schwerwiegende Folgen haben, davon ist die CSU überzeugt. Mitglieder der Partei mahnen, machen jedoch auch eine Zusage.

 
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Die Diskussion um den Erhalt des ehemaligen Güterbahnhofs in Kulmbach gefährdet den Bau des Campus Kulmbach. Zumindest ist der Landtagsabgeordnete Martin Schöffel (CSU) davon überzeugt, wie er in einer Pressemitteilung mitteilt. Alte Gebäude zu bewahren sei ein hehres Ziel, meint Schöffel. „Doch mit der Diskussion um den Güterbahnhof wird der hart erarbeitete Bau des Campus Kulmbach aufs Spiel gesetzt, mindestens um Jahre verzögert.“ Ein Erhalt des Gebäudes würde eine komplette Neuplanung der innerstädtischen Verkehrswege und des Campusgeländes bedeuten, ist der Landtagsabgeordnete überzeugt.

„Es gab bereits 2009 eine Einschätzung des Landesamtes für Denkmalpflege, nachdem das Gebäude kein Denkmal ist. Im Vertrauen darauf haben Staat und Stadt mit dem Abriss des Gebäudes geplant und die Gemeinsame Erklärung für den Bau des Campus Kulmbach unterzeichnet“, erinnert Schöffel. Man habe hart daran gearbeitet, dass das Projekt mit großen Schritten vorangeht. Jetzt stehe die Umsetzung mit Investitionen des Freistaats in dreistelliger Millionenhöhe kurz bevor. „Eine erneute Prüfung kostet uns nicht nur Millionen, sondern gefährdet das ganze Projekt“, mahnt Schöffel.

Nicht zu vernachlässigen sei zudem, dass das Gebäude extrem schadstoffbelastet ist und eine Nutzbarmachung mit enormen Kostensteigerungen verbunden sein könnte. Die CSU-Stadtratsfraktion habe sich immer für den Universitätsstandort Kulmbach eingesetzt und stehe hinter dem Campus. „Wenn es der Wille der Bevölkerung ist, dass der Erhalt des Güterbahnhofgebäudes geprüft werden soll, dann muss der Stadtrat das ernst nehmen“, bekräftigt Fraktionsvorsitzender Michael Pfitzner. Zweiter Bürgermeister Frank Wilzok ergänzt: „Das alles haben wir längst durchexerziert und abgewogen. Das Gebäude zu erhalten, brächte viele Nachteile mit sich. Wir wollen einen zukunftsfähigen modernen Campus in enger Partnerschaft mit der Universität realisieren. Die Staatsregierung hat sich klar für den Standort Kulmbach stark gemacht. Dafür war viel Überzeugungsarbeit auch und vor allem durch unseren Alt-OB Henry Schramm nötig. Wir dürfen jetzt kein Signal senden, dass wir das Projekt in Kulmbach verzögern oder gar blockieren,“ sagt Wilzok. Der immer wieder angesprochene „erste Bauplan“ aus dem Jahr 2019 sei lediglich eine Skizze und Illustration des Geländes gewesen, keinesfalls aber eine Planungsvorlage. Die Tangente war bereits 2009 Bestandteil vom integrierten Stadtentwicklungskonzept, um eine Verkehrsentlastung auf der Achse zu ermöglichen. Bereits zu dieser Zeit seien die Planungen annähernd so gewesen, wie sie der Stadtrat 2021 einstimmig beschlossen hat. Es hätte damals jedem Stadtrat bewusst gewesen sein müssen, dass mit der Tangente ein Abriss des alten Güterbahnhofsgebäude verbunden ist.

„Die Tangente dient der Entlastung der bekanntermaßen stark belasteten Verkehrssituation am Fritz. Eine Erschließung für den Campus Kulmbach könnte man auch anders ermöglichen, allerdings ist eine Verknüpfung natürlich sinnvoll“, meint Pfitzner. Und Wilzok ergänzt: „Wir als CSU-Stadtratsfraktion, wollen natürlich Altes erhalten, wenn dies möglich und sinnvoll ist. Wir wollen Kulmbach auf dem Weg in eine gute Zukunft begleiten, neuen Entwicklungen wie dem Uni-Campus, nicht im Wege stehen und trotzdem mit Fingerspitzengefühl Entscheidungen zum Wohle unserer schönen Stadt Kulmbach treffen. Wir wissen aber auch, dass man nicht immer allem Gerecht werden kann.“

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