Nicht zu vernachlässigen sei zudem, dass das Gebäude extrem schadstoffbelastet ist und eine Nutzbarmachung mit enormen Kostensteigerungen verbunden sein könnte. Die CSU-Stadtratsfraktion habe sich immer für den Universitätsstandort Kulmbach eingesetzt und stehe hinter dem Campus. „Wenn es der Wille der Bevölkerung ist, dass der Erhalt des Güterbahnhofgebäudes geprüft werden soll, dann muss der Stadtrat das ernst nehmen“, bekräftigt Fraktionsvorsitzender Michael Pfitzner. Zweiter Bürgermeister Frank Wilzok ergänzt: „Das alles haben wir längst durchexerziert und abgewogen. Das Gebäude zu erhalten, brächte viele Nachteile mit sich. Wir wollen einen zukunftsfähigen modernen Campus in enger Partnerschaft mit der Universität realisieren. Die Staatsregierung hat sich klar für den Standort Kulmbach stark gemacht. Dafür war viel Überzeugungsarbeit auch und vor allem durch unseren Alt-OB Henry Schramm nötig. Wir dürfen jetzt kein Signal senden, dass wir das Projekt in Kulmbach verzögern oder gar blockieren,“ sagt Wilzok. Der immer wieder angesprochene „erste Bauplan“ aus dem Jahr 2019 sei lediglich eine Skizze und Illustration des Geländes gewesen, keinesfalls aber eine Planungsvorlage. Die Tangente war bereits 2009 Bestandteil vom integrierten Stadtentwicklungskonzept, um eine Verkehrsentlastung auf der Achse zu ermöglichen. Bereits zu dieser Zeit seien die Planungen annähernd so gewesen, wie sie der Stadtrat 2021 einstimmig beschlossen hat. Es hätte damals jedem Stadtrat bewusst gewesen sein müssen, dass mit der Tangente ein Abriss des alten Güterbahnhofsgebäude verbunden ist.