Wiese in Bobengrün Hier gedeiht der Apple-Namensgeber

Der berühmte MacIntosh, Namensgeber der Firma Apple, schmeckt auch diesem jungen Apfelliebhaber Foto: BN

Margot Findeiß hegt im Frankenwald 200 historische Apfelsorten. Dahinter steckt richtig viel Arbeit.

 
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Hätten Sie gewusst, dass in Bobengrün 200 historische Apfelsorten gedeihen? Darunter auch der weltberühmte McIntosh – Namens- und Symbolgeber der Firma Apple! Wie aus einer Mitteilung hervorgeht, waren Mitglieder der Ortsgruppe Frankenwald-Ost im Bund Naturschutz jüngst zu Gast bei Margot Findeiß – eine Fachfrau der Pomologie, also der Obstbaumkunde. Sie ist es, die die alten Sorten in Bobengrün pflegt – und sie hatte zur Apfelernte eingeladen.

„Die überwältigende Vielfalt an Sorten hatte Überraschungen für die Apfelpflücker parat“, schreibt der BN. Margot Findeiß gab Tipps zur Lagerung, Reifung, Verzehrzeitpunkt, zu Koch- und Backeignung, als wissenswertes Beiwerk zu den wissenschaftlich fundierten Sortenkenntnissen der Hobbypomologin. Ihren Worten zufolge finden sich heutzutage im Supermarkt im Grunde nur Äpfel, die aus drei Sorten gezüchtet wurden. Alle getrimmt auf Haltbarkeit, Größe und makelloses Aussehen. Die alten Apfelsorten dagegen haben Charakter: säuerlich saftig oder für bestimmte Gerichte, zum Saften oder Apfelmus und Kuchen geeignet.

Streuobstwiesen sind ebenfalls eine Herzensangelegenheit der Pomologin. Die alten Wiesen beherbergen duzende Blumen, Gräser und Kräuter, die für das ökologische Gleichgewicht unentbehrlich sind. Schonende Mahd und zusätzliche Lebensräume wie Lesestein- oder Altholzhaufen ergänzen die wertvollen Flächen.

Dabei ist die Arbeit mit den Apfelbäumen ein Knochenjob. Im Winter müssen die Bäume mit der Astschere eingekürzt werden. Schon junge Pflanzen brauchen den richtigen Schnitt. Form- und Erziehungsschnitt sowie Erhaltungs- und Verjüngungsschnitt sind nicht nur zur Ertragssteigerung da, sondern minimieren Krankheitsbefall und erleichtern das Arbeiten und Ernten am Baum. Auch die Wiesen auf den Streuobstflächen wollen gepflegt werden.

Trotz der vielen Arbeit ist Margot Findeiß mit Herzblut dabei, um der Gen-Armut-Sackgasse der Supermarktäpfel eine Alternative entgegenzusetzen. Und bei der ganzen Plagerei gibt es noch das Problem, dass Wanderer und Spaziergänger sich einfach an den Apfelbäumen bedienen. Dies ist jedoch kein Kavaliersdelikt, sondern Diebstahl von Eigentum. So ist es schon vorgekommen, dass besondere Äpfel für Ausstellungen der Pomologin einfach geklaut waren.

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