Wirsberg Sich fühlen wie im Flitzer von James Bond

Werner Reißaus

Behinderte und krebskranke Kinder haben am Sonntag in Wirsberg ein besonderes Geschenk bekommen. Die Sportwagencharity lud sie zu spektakulären Ausfahrten ein.

 
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Wirsberg - Sie erregten Aufsehen im Luftkurort und darüber hinaus: Mit 14 luxuriösen Oldtimern hat am Sonntag die Nürnberger Sportwagencharity auf der Anlage des Hotels Reiterhof Station gemacht. Ziel der Aktion: Die Fahrer der flotten Flitzer wollten behinderten und krebskranken Kindern von der Lebenshilfe Hof und der Amal-Stiftung in Hof unter dem Motto "Mitfahren - Miterleben - Mithelfen" eine Freude machen.

Gegen 10 Uhr trafen die ersten Sportwagenfahrer sowie die Familien mit ihren Kindern am Reiterhof ein. Die Zuweisung zu den einzelnen Fahrzeugen erfolgte im Losverfahren, um kleine Streitereien zu vermeiden. Stolz präsentierten sich die Kids dann als Beifahrer im Ferrari oder Jaguar zum Foto. Als zur ersten Abfahrt die Motoren der blitzsauberen Sportwagen laut aufdröhnten, war natürlich auch die Freude bei den jungen Leuten riesengroß. Das Wetter spielte bei beiden Ausfahrten noch mit, doch beim gemeinsamen Mittagessen der Fahrer setzte dann der Regen ein. Der guten Stimmung und vor allem der Begeisterung der Kinder tat das aber keinen Abbruch.

In der Zwischenzeit wurde auf der Terrasse der Grill angeschürt, damit sich die Kinder mit Gegrilltem und Salaten stärken konnten. Alle Speisen und alkoholfreien Getränke wurden vom Reiterhof Wirsberg gesponsert. Gegen 11 Uhr erfolgte die erste Ausfahrt mit den Kindern und eine halbe Stunde später die zweite. Die Route führte über Marktschorgast nach Wasserknoden/Bad Berneck weiter in Richtung Lützenreuth und von dort aus ging es in Richtung Streitau und Stammbach, bevor dann über Gundlitz, Cottenau, Adlerhütte und Wirsberg die Hotelanlage unterhalb von Sessenreuth wieder erreicht wurde.

Die Sportwagencharity ist eine Gruppe von Sportwagenfahrern, die sich über ihre Leidenschaft zu sportlichen Fahrzeugen zueinander gefunden hat. Sehr schnell wurde die Idee, einen Verein oder einen Club zu gründen, umgesetzt, um diese gemeinsame Leidenschaft zu vertiefen. Und da nicht alle Menschen auf der Sonnenseite des Lebens stehen, hat die Nürnberger Sportwagencharity behinderte und krebskranke Kinder eingeladen, um mit dem Privileg, in einem Sportwagen mitzufahren, ein wenig eine Freude zu bereiten. Die gemeinsame Passion ist auch mit einem gemeinnützigen Hintergrund verbunden. Bereits seit 2002 wird eine Sportwagencharity in der Oldtimerfabrik "Classic" in Neu-Ulm angeboten, bei der jeweils gemeinnützige Einrichtungen unterstützt werden. Wenig später wurde ein Förderverein gegründet und seit 2015 ist die Sportwagencharity mit Sitz in Nürnberg auch in Franken unterwegs.

Bislang wurden rund 170 000 Euro an Fördermitteln zugunsten behinderter und kranker Kinder eingefahren. Annett Obermayer, die für das Marketing der Sportwagencharity zuständig ist: "Wir wollten einfach einmal was Gutes tun für Kinder, denen es nicht so gut geht. So wurde die erste Veranstaltung vor fünf Jahren in Nürnberg ins Leben gerufen. In den ersten beiden Jahren haben wir den Event zweimal im Jahr angeboten, doch der Aufwand wurde für uns ehrenamtlichen Kräfte zu groß, so dass künftig die Sportwagencharity nur einmal im Jahr stattfindet. Der Hauptzweck unserer Veranstaltung ist, den Kindern Freude zu bereiten."

Vorstand Alexander Heckel, der mit seinem Ferrari die Ausfahrt anführte, hatte ein besonderes Erlebnis: "Wir waren vor zwei Jahren am Selber Flughafen, und da war der Beifahrer, der heute dabei war, auch schon mein Beifahrer. Er wollte unbedingt wieder in meinem Auto mitfahren. Ich habe ihn scheinbar begeistert und er war heute wieder total glücklich. Es hat ihm wahnsinnig viel Spaß gemacht. Und für mich als Fahrer ist das das Schönste, wenn sich die Kinder freuen."

Susanne Eckert vom Bellevue Spa & Resort Reiterhof war zusammen mit ihrem Mann Frank und dem gesamtem Hotel-Team nach eigenen Worten gerne Gastgeber: "Wir haben die Aktion gerne unterstützt, denn dabei finden die Familien der Kinder auch einmal Kontakt zu anderen Familien. Die Familien sind sehr glücklich, dass diese Veranstaltung bei uns ermöglicht wurde."

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