In Workshops mit dem Autor, Illustrator und Aktivisten Nils Oskamp haben sich Schüler intensiv mit dem Thema „Antisemitismus vor 1945 bis heute“ beschäftigt. An der Mittelschule und der Realschule in Rehau sowie am Gymnasium in Münchberg nahmen insgesamt 200 Schülerinnen und Schüler an sieben dieser Workshops teil. Nils Oskamp erklärte die Aktualität: „Insbesondere nach dem 7. Oktober 2023 nimmt der Antisemitismus in Deutschland enorme Ausmaße an. Dagegen helfen nur drei Dinge: Bildung, Bildung und nochmals Bildung.“ Er erklärte unter anderem die historischen Hintergründe der Entstehung von Antisemitismus und antisemitischer Bewegungen bis zur Schoah. Er zeigte auf, wie sich Antisemitismus heute zeigt, im Alltag oder im Schulleben. Praktisch wurde es, als die Jugendlichen aufgefordert wurden, eigene Verschwörungsmythen zu erfinden, um die Muster und Funktionsweisen von Verschwörungserzählungen selbst nachzuvollziehen. Eine Anleitung dazu findet sich bei der Amadeu Antonio Stiftung mit dem Entschwörungsgenerator „seriously? #glaubnichtalles was du hörst!“ Die kommunale Jugendarbeit des Landkreises Hof hatte Oskamp, der in Dortmund aufwuchs, eingeladen. Seit er als 13-Jähriger der Holocaustleugnung eines Mitschülers widersprach, Ziel rechter Gewalt wurde und zwei Mordanschläge überlebte, setzt er sich mit Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus auseinander. Er hat mehrere Bücher veröffentlicht und ist in der politischen Bildung aktiv. Er arbeitet mit der Amadeu Antonio Stiftung gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus zusammen und ist Referent der Bundeszentrale für politische Bildung. Nils Oskamp selbst ist nicht jüdisch, hat aber jüdische und muslimische Freunde. Aus seinen Erlebnissen als Jugendlicher entstand die Graphic Novel „Drei Steine“.