Was kann man nur gegen Kräuter haben? Das war eine Frage, die sich in den vergangenen Tagen viele Menschen gestellt hatten, die von außen nach Nagel blickten. Was kann man nur gegen Fördergelder haben, die in einen Ort fließen? Das war die zweite Frage. Um die Antwort zu geben: Auch in Nagel hat niemand etwas gegen Kräuter und gegen Fördergelder. Dass es dennoch zu einem Votum gegen das Kräuterdorf und zu einer klaren Niederlage von Bürgermeister Theo Bauer kam, hat vor allem zwei Gründe: 1. Wir leben in Zeiten, in denen öffentliche Gelder so knapp sind, dass Straßen wie Schweizer Käse aussehen und so manche Schule so marode ist, dass sie getrost als Schrottimmobilie bezeichnet werden kann. Das führt dazu, dass die Bürger sensibel sind, wenn es um die Verwendung von Steuergeldern - das sind, um es mal klar zu sagen ihre Gelder - geht. 2. Wir leben im Informationszeitalter - und das verlangt eines: Die Bürger wollen informiert sein, sie wollen die Fakten auf dem Tisch haben. Schnell - und nicht erst nach langen nichtöffentlichen Gemeinderatssitzungen. Es ist ein klassischer Fehler vieler Stadt- und Gemeinderäte, Themen zu lange hinter verschlossenen Türen zu beraten.