Am Sonntagvormittag erhielt eine 53-jährige Marktredwitzerin die telefonische Mitteilung, dass ihre Tochter angeblich in einen Verkehrsunfall verwickelt sei, bei der auch ein kleines Mädchen verletzt worden ist. Für eine sofortige Operation forderte der Unbekannte eine größere Menge Bargeld. Die geschockte Frau übergab nach nur kurzer Zeit einem Abholer 3000 Euro, teilt die Polizei am Montag mit.

Die gleiche Summe händigte am Sonntagnachmittag eine 71-jährige Wunsiedlerin an einen unbekannten Mann aus. In einem kurz zuvor geführten Telefonat erhielt sie die Nachricht, dass ihre Tochter bei einem Verkehrsunfall ein Mädchen schwer verletzt hätte. Zur Regelung sollte die Frau den hohen Bargeldbetrag übergeben.

In beiden Fällen zeigte das Display der Angerufenen die litauische Ländervorwahl 00370 an. Aufgrund der optisch identischen Geldboten ist laut Polizei ein Zusammenhang in beiden Fällen wahrscheinlich. Der Bote wird von den Frauen wie folgt beschrieben:
  • 180 bis 185 Zentimeter groß
  • schlanke Gestalt
  • 20 bis 25 Jahre alt
  • kurze schwarze Haare
  • schwarze Lederjacke und dunkle Jeans

In fünf weiteren Fällen in Arzberg, Marktredwitz und Marktleuthen sind die Angerufenen nicht auf den Schwindel eingegangen, so dass es nicht zu einer Geldübergabe kam.

Die Kriminalpolizei Hof hat in allen Fällen die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Mithilfe:
  • Wem sind am Sonntag in Arzberg, Marktredwitz, Marktleuthen und Wunsiedel verdächtige Personen und / oder Fahrzeuge aufgefallen?
  • Wer hat den beschriebenen Boten in der Fridauer Straße in Makrtredwitz oder in der Dr.-Friedrich-Heß-Straße in Wunsiedel beobachtet?

Hinweise nimmt die Kripo Hof unter der Telefon 09281/704-0 entgegen.



Die Oberfränkische Polizei warnt in diesem Zusammenhang erneut vor möglichen weiteren Anrufen und mahnt zur Vorsicht:
  • Seien Sie skeptisch wenn Sie am Telefon zur Übergabe von größeren Geldbeträgen aufgefordert werden, auch wenn es sich um einen vermeintlichen Angehörigen handelt.
  • Übergeben Sie Geldbeträge niemals an fremde Personen, auch wenn diese angeblich im Auftrag Ihrer Angehörigen zu Ihnen kommen.
  • Rufen Sie im Zweifel die Polizei - in dringenden Fällen auch über Notruf.
  • Informieren Sie Nachbarn und Bekannte über die dreiste Betrugsmasche.