Wunsiedel - Brigitte Artmann von den Grünen hat vorsorglich das große "Monstertrassen"-Transparent mitgebracht. Obwohl die geplanten neuen Gleichstromtrassen offiziell gar nicht auf der Tagesordnung des Kreistages standen, bestimmten sie doch die Sitzung. Der Kompromiss der Bundesregierung zur "Südostpassage" hatte Ministerpräsident Horst Seehofer ein für die Medien inszeniertes Siegerlachen entlockt. Den Kreisräten in Wunsiedel hingegen war die Betroffenheit darüber anzusehen. Denn dass die "Monstertrassen vom Tisch" sind, wie Seehofer sagte, ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass das Ende der Passage ist nun nicht mehr im schwäbischen Meitingen, sondern in Landshut vorgesehen ist. Damit, so die fraktionsübergreifende Meinung, ist ein Verlauf durch das Fichtelgebirge die wahrscheinlichste Variante.