Bad Alexandersbad Bad Alexandersbad: Großeinsatz im Altenheim Sankt Michael

Einen Großeinsatz der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis Wunsiedel gab es am gestrigen Dienstagmorgen im Altenheim Sankt Michael in Bad Alexandersbad. Menschen waren aber zu keiner Zeit in Gefahr, wie die Einsatzleitung versichert. Foto: Peggy Biczysko

Morgens um 6.30 Uhr schrecken die Bewohner aus dem Schlaf. 90 Wehrleute rücken nach einer Alarmierung aus. Der Brand im Keller ist jedoch schnell gelöscht.

 
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Bad Alexandersbad - Die 105 Bewohner und zahlreiche Pflegekräfte des Altenheims Sankt Michael sind am Dienstagmorgen vom Heulen der Feuerwehr-Martinshörner und von Blaulicht aufgeschreckt worden. Wegen eines kleinen Brandes, der im Kellergeschoss der Senioreneinrichtung ausgebrochen war, kam es zu einem Großeinsatz, zu dem acht Feuerwehren aus dem Landkreis Wunsiedel nebst Technischem Hilfswerk und Rettungskräften ausrückten. "Glücklicherweise waren keine Personen in Gefahr", versicherte Einsatzleiter Jörg Kastner. Der Brand war binnen kürzester Zeit gelöscht.

Um 6.31 Uhr geht der Alarm in der Leitstelle in Hof ein. Eine Mitarbeiterin, die gerade in den Kellerräumen des Heimes beschäftigt ist, löst diesen Alarm aus, als sie eine brennende Leuchtstoffröhre entdeckt. "Sie war schneller als der Rauchmelder", sagt Direktor Peter Konrad, der das Altenheim im kleinsten Kurbad Bayerns leitet, dankbar für diese schnelle Reaktion.

Als der Alarm bei den Feuerwehren im Landkreis Wunsiedel eingeht, machen sich Einsatzkräfte aus Bad Alexandersbad - "wir waren natürlich die ersten vor Ort", sagt Einsatzleiter Jörg Kastner -, Holenbrunn, Thölau, Tröstau, Schönbrunn, Marktredwitz, Weißenstadt und Wunsiedel auf den Weg ins Kurbad. "Es waren auch Leute vom Technischen Hilfswerk und eine Unterstützungsgruppe aus Marktleuthen im Einsatz sowie ein großes Aufgebot an Rettungskräften", sagt Kreisbrandrat Wieland Schletz gegenüber der Frankenpost. Wenngleich sich letztlich herausstellt, dass maximal 500 Euro Schaden entstanden sind, so gilt doch gerade bei Alten- und Pflegeheimen "höchste Alarmstufe", wie Schletz hinzufügt. "Da wird nicht lange gefackelt." Lieber rücke man unverrichteter Dinge wieder ab, als dass man etwas riskiere.

Gerade in Zeiten von Corona erfordere der Einsatz der Feuerwehr mehr Taktik und noch größere Disziplin, verdeutlicht Wieland Schletz die besondere Problematik. "Natürlich waren alle mit Mundschutz im Einsatz."

Einsatzleiter Jörg Kastner spricht von zirka 90 Leuten, die zur Rettung angerückt waren. Zusätzlich zu der Leuchtstoffröhre, die in Brand geraten war, habe noch ein Heizungsrohr Feuer gefangen. "Da ist etwas runter auf den PVC-Boden getropft, der ebenfalls in Brand geraten ist. Doch wir hatten das Feuer schnell im Griff", betont Kastner. Atemschutzgeräteträger seien in den Keller vorgedrungen, um das Feuer zu löschen. "Der Keller war leicht verraucht, deshalb haben wir nach dem Löschen ausreichend mit einem Hochleistungsgerät durchgelüftet und alles rauchfrei gemacht." Bis 8 Uhr seien die Einsatzkräfte vor Ort gewesen.

Eine Gefahr, dass das Feuer auf andere Räume oder gar auf den Wohnbereich der Pflegebedürftigen hätte übergreifen können, habe es nicht gegeben, versichert der Einsatzleiter. "Die Bewohner leben alle auf der anderen Seite. Über den Kellerräumen, wo das Feuer ausgebrochen ist, befindet sich die Küche. Und alles ist baulich voneinander durch Brandtüren abgeschirmt."

Wichtig sei den Einsatzkräften gewesen, in Zeiten der Pandemie besonders sensibel vorzugehen. "Alle waren mit Mundschutz ausgerüstetet, und hinterher haben wir auch die Fahrzeuge wieder desinfiziert." Es sei nicht der erste Einsatz in Zeiten von Corona gewesen, bemerkt Jörg Kastner.

Direktor Peter Konrad ist heilfroh, "dass alles so glimpflich abgelaufen ist". Natürlich seien dies so früh am Morgen einige Schreckminuten gewesen, aber die Mitarbeiterin, die den Brand entdeckt hatte, habe vorbildlich und unverzüglich reagiert. "Es musste niemand beunruhigt sein." Natürlich hätten die 105 Bewohner die Martinshörner und Blaulichter rund um das Altenheim Sankt Michael wahrgenommen, "aber zu dieser Zeit hatten wir Vollbesetzung des Pflegepersonals auf der Station". Die Mitarbeiter hätten die Bewohner daher beruhigen können.

Laut Direktor Konrad ist die Senioreneinrichtung in den letzten Jahren nachgerüstet und in allen Bereichen mit Rauchmeldern ausgestattet worden. "Eine absolute Sicherheit unserer Bewohner ist daher gewährleistet." Im Ernstfall hätte man umgehend alle Bewohner evakuiert, so der Chef des Altenheims. "Aber das stand ja glücklicherweise nie zur Debatte."

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