Hof Eingeschränktes Programm zum Einheitsjubiläum

Manfred Köhler
Viele Menschen nutzten das schöne Wetter für einen Ausflug und machten einen Zwischenstopp etwa im Deutsch-Deutschen Museum in Mödlareuth. Quelle: Unbekannt

Das Deutsch-Deutsche Museum in Mödlareuth feiert den Tag der deutschen Einheit unter besonderen Bedingungen. Unter dem Titel "Tag der Demokratie" gibt es ein kleines Fest.

 
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Mödlareuth - Zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands findet am 3. Oktober im Deutsch-Deutschen Museum Mödlareuth wegen der Corona-Pandemie ein eingeschränkter Museumsbetrieb statt. Wie Museumsleiter Robert Lebegern am Dienstag bei der Verbandsverbandsversammlung des Zweckverbandes Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth in der Turnhalle Töpen sagte, können Besucher das Freigelände mit original erhaltenen DDR-Sperranlagen besichtigen.

Im Rahmen eines Museumsprogramms unter dem Titel "Tag der Demokratie" finden außerdem Vorführungen des Kurzfilms "Alltag an der Grenze" über eine LED-Leinwand statt. Neben der Fahrzeugausstellung können drei weitere Ausstellungen besichtigt werden, und zwar zur Geschichte des einst geteilten Dorfes Mödlareuth, zur Öffnung der innerdeutschen Grenze und "Von der friedlichen Revolution zur Deutschen Einheit". Von 9 bis 18 Uhr informiert außerdem die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit über ihr Angebot. Die kommunale Jugendarbeit von Stadt und Landkreis Hof und die Partnerschaften für Demokratie im Landkreis Hof, Saale-Orla-Kreis und Vogtlandkreis stellen im Freigelände ihre Arbeiten vor und laden zum Mitmachen ein. Den Auftakt des Programms bildet um 9.30 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst. Möglich ist all das nur unter Einhaltung der aktuell geltenden Hygienevorschriften. Das sonst alljährlich am Tag der deutschen Einheit in Mödlareuth stattfindende Deutschlandfest von CSU und CDU ist abgesagt.

Bei der Verbandsversammlung stellte Geschäftsleiter Hermann Seiferth außerdem den Bericht zur Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben im Jahr 2020 vor. So beliefen sich die Einbußen bei den Eintrittsgeldern aufgrund von Schließung und Wegfall von Führungen geschätzt auf rund 76 000 Euro. Davon abzuziehen seien Minderausgaben aufgrund von Einsparungsmaßnahmen über 40 000 Euro, sodass ein geschätzter Nettofehlbetrag von rund 36 000 Euro zusammenkomme. Das Museum sei vom 13. März bis zum 10. Mai geschlossen gewesen. Bis zum 30. Juni habe man 380 gebuchte Besuchergruppen stornieren müssen. So weit wie möglich habe der Zweckverband Kurzarbeit angemeldet. Zusätzlich seien unter anderem Überstunden abgebaut worden.

"Im Rahmen des Förderprogramms ‚Neustart’ des Bundes wurden Fördermittel für Schutzmaßnahmen beantragt", sagte Hermann Seiferth weiter. Mittlerweile liege eine entsprechende Fördervereinbarung über geschätzte Gesamtkosten von rund 24 000 Euro inklusive Kosten für ein neues Tourguide-System vor. Der Fehlbetrag in Höhe von rund 36 000 Euro sei beim Bund als Sonderbedarf für das Rettungspakete "Neustart" angemeldet worden. Inzwischen sei eine Zusage eingetroffen, dass eine zusätzliche Förderung von bis zu 15 000 Euro in Aussicht gestellt worden sei. Auch beim Freistaat Thüringen habe man Sonderbedarf angemeldet. Die Regierung von Oberfranken habe zugesagt, dass es bei der Förderung in Höhe von 60 000 Euro bleibe. Ob und inwieweit der Fehlbetrag bis Jahresende gedeckt werden könne, sei noch nicht absehbar. Immerhin hätten die Besucherzahlen vom August über denen des Vorjahres gelegen.

In einem weiteren Punkt informierte Landrat Oliver Bär als Zweckverbandsvorsitzender über den Stand der Pläne zur Museumserweiterung. So solle ein neues Besucherzentrum entstehen und das Freigelände besonders ins Blickfeld rücken. Im nichtöffentlichen Teil der Versammlung habe man die künftige Wegeführung diskutiert. Die bevorzugte Variante werde in einer Bürgerversammlung zur Diskussion stehen. Grundsätzlich liege man im Zeitplan. Ziel sei, das Museum für nachfolgende Generationen noch besser darzustellen.

Bei der Versammlung wurde außerdem beschlossen, dass der wissenschaftliche Beirat künftig aus zehn statt sieben Mitgliedern besteht. Vorsitzender ist der Verbandsvorsitzende. Dem Beirat gehören zudem ein Vertreter der Bayerischen Landesstelle für nichtstaatliche Museen, ein Vertreter des Thüringischen Museumsverbandes, ein Vertreter der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, der Bezirksheimatpfleger Oberfrankens, je ein Vertreter einer thüringischen und einer sächsischen Universität und drei weitere Fachkundige an.

Die Versammlung genehmigte auch die über- und außerplanmäßigen Ausgaben des Jahres 2019. Die hohen Besucherzahlen des Jubiläumsjahres hätten zu Mehreinnahmen geführt, im Gegenzug seien aber auch Mehrausgaben angefallen. Insgesamt sei die Jahresrechnung ausgeglichen; Rücklagenentnahmen seien nicht nötig gewesen. Die Versammlung nahm von der Jahresrechnung 2019 Kenntnis. Zudem informierte Museumsleiter Lebegern über die Veranstaltungen und Termine des Jahres 2019. Man habe über 91 000 Besucher begrüßt und damit das zweitbeste Ergebnis nach über 96 000 im Jahr 2015 erzielt.

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