Hof Kommentar: Das Tischtuch ist zerschnitten

Das Theater um die Schaustelle gerät langsam aber sicher zur Schmierenkomödie mit tragischen Zügen. Hauptdarsteller sind die Verantwortlichen der Stadt und der Baufirma, die im Laufe der vergangenen Monate offensichtlich zu Gegenspielern geworden sind.

 
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Sehr zum Leidwesen der Hofer Theatermacher und -besucher, die bis auf Weiteres für große Aufführungen nach Selb ausweichen müssen. Nur kleinere Produktionen wie "Die Hexen" können aktuell im Theaterfoyer stattfinden.

Vorbei die Zeiten, als alle Beteiligten mit Selbstbewusstsein und Stolz das ehrgeizige Projekt Interims-Spielstätte präsentierten und priesen. Das war Anfang März, kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Es folgten: Verzögerungen, Kostensteigerungen und Unstimmigkeiten, die nach und nach öffentlich werden, möglicherweise aber nur die Spitze des Eisbergs darstellen.

Nun beginnt ein hässlicher Rechtsstreit, der die komplette Übergangs-Spielzeit überschatten könnte. Hofer Stadtspitze und Bauverwaltung hatten erst kürzlich in einem anderen Fall kundgetan, dass sie grundsätzlich auf Kommunikation statt rechtliche Konfrontation setzen. In der Causa Schaustelle scheint das Reden nicht gefruchtet zu haben. Offenbar hat sich beiderseits einiges an Unmut aufgestaut. Das Tischtuch ist zerschnitten.

Angesichts der Tatsache, dass nun Juristen die Bühne betreten und es um stattliche Summen geht, lässt sich ein Termin für eine erneute Bauabnahme kaum vorhersagen. Gefragt ist ein kühler Kopf, ein Mediator, ein Streitschlichter, der die Blamage einer Bauruine verhindert.

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