Hof Kommt nach dem Ende ein neuer Anfang?

Beate Franz
Sie freuen sich über den Erfolg der Benefiz-Konzerte mit Past Perfect (von links): Andreas Pöhlmann, Vorstandschef der Sparkasse Hochfranken und erster Vorsitzender des Vereins "Hilfe für Nachbarn", mit den Initiatoren der Veranstaltungen Siegfried Degner, Hermann Kropf, Horst Riedel, Matthias Frisch und Gustav Riedel. Foto: Florian Miedl

Fast 40 000 Euro sind bisher aus sieben Benefizkonzerten mit Past Perfect an "Hilfe für Nachbarn" geflossen. Jetzt sollte Schluss sein. Aber es gibt Hoffnung auf ein Comeback.

 
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Hof - Dass sich Rockbands trennen, kommt öfter vor. So ist es auch bei Past Perfect, der oberfränkischen Classic-Rock-Band, die im Oktober vergangenen Jahres ihr siebtes und vorerst letztes Benefiz-Konzert in der Hofer Bürgergesellschaft (BG) gegeben hat. Aber das endgültige Aus ist offenbar noch nicht besiegelt, wie die Frankenpost erfahren hat.

Hinter den beliebten Auftritten der Band steht ein Organisationsteam aus Geschäftsleuten in Stadt und Landkreis Hof: Siegfried Degner (Autohaus Degner), Horst Riedel (Spinnerei Neuhof), Matthias Frisch (Firma Fichtner), Hermann Kropf (Tally Weijl), Willi Schramm (Hanno Stoffe) und Gustav Riedel (Hülsenfabrik Groß). Sie alle eint die Liebe zu guter, handgemachter Rockmusik. Damit haben sie seit 2011 jedes Jahr durchschnittlich 500 Rockfans und Tanzbegeisterte in die BG gelockt.

Mit großem Erfolg: Fast 40 000 Euro an Erlösen aus den Benefizkonzerten haben die Freunde des Classic Rock mittlerweile an "Hilfe für Nachbarn" überwiesen. Grund genug, sie für dieses beispielhafte Engagement zu würdigen. "Es gibt wenige Initiativen, die sich über Jahre hinweg persönlich engagieren und einbringen", betont Andreas Pöhlmann, Vorstandschef der Sparkasse Hochfranken und erster Vorsitzender von "Hilfe für Nachbarn", bei einer kleinen Feierstunde für die großen Spender in der Hofer Sparkasse.

"Es freut uns, dass wir einen signifikanten Beitrag leisten konnten für die gute Sache", erklärt Hermann Kropf. "Das Schöne daran ist, dass das Geld eins zu eins bei den Hilfsbedürftigen ankommt", ergänzt Horst Riedel. "Es waren tolle Abende", sagt Matthias Frisch und nennt weitere Unterstützer: "Der finanzielle Erfolg dieser Benefiz-Konzerte ist abhängig von unseren treuen Sponsoren aus Stadt und Landkreis Hof." Dazu gehörten Einzelhändler, Autohändler, Gewerbetreibende, Juristen und Textiler. "Ohne deren Unterstützung wären Erlöse in dieser Höhe überhaupt nicht möglich gewesen."

Dass die Initiatoren auch selbst alle mit anpacken, wenn ein Konzertabend ansteht, ist selbstverständlich. "Beim ersten Konzert haben wir ein Jahr im Voraus geplant", berichtet Matthias Frisch. Mittlerweile sind die Classic-Rock-Freunde als Team so gut eingespielt, dass sie mit zwei Vorbereitungstreffen auskommen, um einen Benefizabend auf die Beine zu stellen. "Irgendwann stand die Rollenverteilung fest", sagt Frisch.

Wenn der Termin da ist, gibt's "ein Wochenende Arbeit für alle", erklärt Horst Riedel. Auch die Familien der Organisatoren helfen mit. Jeder habe seine Aufgabe. Der eine sitzt an der Abendkasse, der andere betätigt sich als Barkeeper. Vorab muss jemand den Wärschtlamo engagieren, sich um die Saalorganisation und -dekoration kümmern, Beleuchter anheuern, Versicherungen abschließen, Verhandlungen mit der Gema führen, und, und, und.

"Uns geht es allen sehr gut", betont Horst Riedel. "Es ist schön, wenn wir für die Menschen auf der anderen Seite des Lebens etwas tun können." Dazu komme, "dass wir alle mit Begeisterung und Spaß dabei sind". Die Konzerte kämen beim Publikum sehr gut an, "die Leute fragen immer wieder nach einer Fortsetzung, das motiviert uns".

Gibt es also nach dem siebten und letzten vielleicht doch eine achte Auflage des beliebten Benefiz-Konzertes mit Past Perfect? "Wir würden gerne weitermachen", betonen die Initiatoren unisono. Aber der Ball liegt nicht in ihrem Spielfeld. "Sondern bei den Musikern." Und da gibt es offenbar neue Hoffnung: "Ich bin optimistisch, dass wir in eine neue Runde gehen können", sagt Reinhard Hertrich, der Bassist von Past Perfect, auf Nachfrage der Frankenpost. "Wir haben Aussicht auf einen neuen Schlagzeuger." Der bisherige habe aus gesundheitlichen Gründen keine Engagements mehr annehmen wollen.

"Wir haben in Kürze eine erste Probe mit dem neuen Schlagzeuger", erklärt Hertrich. Um wen es sich dabei handelt, will er noch nicht sagen. Nur so viel lässt er sich entlocken: "Ich kenne ihn und weiß, was er kann." Auch persönlich passe er gut in die Band. Hört sich so an, als ob es nach dem Ende von Past Perfect doch einen neuen Anfang für die Classic-Rocker und ihre Fans geben könnte.

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