sein Sana-Klinikum: Startschuss für Millionenprojekt

Symbolisch starteten Sana-Vorstandsmitglied Jan Stanslowski (Vierter von links) sowie (rechts daneben) OB Dr. Harald Fichtner, Gesundheitsministerin Melanie Huml und Geschäftsführer Dr. Holger Otto die Arbeiten, die das Klinikum in den nächsten Jahren beschäftigen werden. Foto: Uwe von Dorn

Der erste Bauabschnitt am Sana-Klinikum läuft. Bis 2034 sollen drei weitere folgen. Insgesamt fließen 170 Millionen Euro in die Modernisierung des Hofer Krankenhauses.

 
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Hof - "Yesterday" erklingt sanft auf dem E-Piano, dabei denken hier eigentlich alle in die Zukunft. Aber Pianist Robert Pinter weiß eben auch ganz genau: Die Beatles gehen immer, auch und besonders zu einem solchen Anlass hier am Sana-Klinikum. Gestern haben die Verantwortlichen den symbolischen Spatenstich für den ersten Bauabschnitt des 170-Millionen-Euro-Umbaus gesetzt. Allenthalben herrschte große Freude über diesen Schritt, und der Blick in die Vergangenheit diente lediglich dazu, die Notwendigkeit zukünftiger Schritte zu begründen.

Zahlen & Fakten

170 Millionen Euro soll die Modernisierung des Hofer Sana-Klinikums nach heutigem Stand kosten. Bis 2034 soll der Umbau, der sich in vier Bauabschnitte gliedert, abschlossen sein.

Der erste Bauabschnitte soll bis 2024 andauern und rund 66 Millionen Euro kosten, von denen 22 Millionen Euro die Sana AG trägt und 44 Millionen der Freistaat Bayern.

Ein Grund für den Anbau ist auch deutlich gestiegene Patienten-Zahl, die Geschäftsführer Dr. Holger Otto auf mittlerweile rund 64 000 bezifferte. Das Sana-Klinikum Hof beschäftigt aktuell rund 1000 Mitarbeiter.

Klinik-Geschäftsführer Dr. Holger Otto brachte es zum Festakt auf den Punkt: "Wir platzen aus allen Nähten." Die akute Raumnot und die in die Jahre gekommenen Gebäudeteile - die wenigstens stammen aus diesem Jahrtausend - veranlassten den privaten Träger Sana vor fünf Jahren dazu, das bestehende Gebäude unter die Lupe zu nehmen - vom Raumkonzept bis zur Wasserleitung. "Das Ergebnis war schwer ernüchternd", sagte Dr. Holger Otto. Es sei klar geworden, dass das Klinikum Millionen investieren müsste, um den Standort Hof zu sichern und auszubauen. Nun steht die beeindruckende Zahl von 170 Millionen Euro, für die das Hofer Klinikum in vier Schritten bis 2034 sukzessive erneuert werden soll. "Moderne Medizin in prähistorischen Räumen könnte an sich auch ihren Reiz haben, aber es gibt heute ganz andere Verordnungen, die das unmöglich machen", sagte der Geschäftsführer witzelnd.

Der erste Abschnitt, der bis 2024 fertiggestellt sein soll, umfasst eine Umstrukturierung der medizinischen Funktionsabteilungen, eine Erweiterung der Operationssäle und eine komplette Neuausrichtung der Lager- und Abfallwirtschaft. Einer der Kernpunkte ist die Umstrukturierung der zentralen medizinischen Abteilungen. Erst sind also die Fachbereiche dran, anschließend geht es an die Stationen. "Die Fragestellung hinter allem war: Wie sieht eine moderne Medizin in 15 Jahren aus?", erklärte Geschäftsführer Dr. Holger Otto. 44 Millionen Euro schießt der Freistaat Bayern über seine Krankenhaus-Förderung zu, 22 Millionen Euro Eigenanteil trägt die Sana AG.

Architektin Cornelia Galuschka von RRP Architekten aus München stellte in Grundzügen das vor, was in den kommenden fünf Jahren am Klinikum passieren soll. "Insgesamt fehlen rund 2000 Quadratmeter an Raum. Die kann man nicht mal hier und mal da rausquetschen", sagte sie. Deshalb sei klar geworden, dass eine umfassende Neustrukturierung des gesamten Klinik-Komplexes notwendig sei. Nachdem der nun in mehr als 40 Jahren stetig gewachsen ist und es an manchen Stellen durchaus an Übersichtlichkeit mangelt, dürfte die zentrale Magistrale, die die einzelnen Bau-Elemente verbinden soll, eine Verbesserung mit sich bringen. Die Abteilungen sollen am Ende der mehrjährigen Maßnahme so zueinander angeordnet sein, wie man dieses Thema auch bei einem Neubau anginge. Gegen einen kompletten Neubau hatte man sich aus wirtschaftlichen Gründen entschieden. Die Einschränkungen für die Patienten sollen sich während der Bauphase in Grenzen halten, kündigte der Geschäftsführer schon vor einigen Monaten an. Einschränkungen in den medizinischen Leistungen soll es gar nicht geben.

Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml vertrat den Fördergeber und sprach von "sinnvoll investiertem Geld". Der Etat der Krankenhaus-Förderung sei jährlich mit 643 Millionen Euro bestückt, was nur vordergründig viel Geld sei, rufe man sich ins Gedächtnis, dass es in Bayern mehr als 400 Krankenhäuser gibt. Huml appellierte an die Klinikums-Spitze und an die Mitarbeiter, trotz der langwierigen Baustelle immer die Möglichkeiten für die zukünftige Versorgung im Auge zu behalten. "Mir geht es immer um die Versorgung der Patienten, egal ob es sich um einen kommunalen, einen privaten oder einen kirchlichen Träger handelt", sagte Huml.

Das angelegte Geld ist laut der Staatsministerin nicht nur eine Investition in den Gesundheitsstandort Hof, sondern auch in die Arbeitsplätze der Mitarbeiter, von denen das Hofer Sana-Klinikum aktuell gut 1000 zählt. Die waren gestern bis kurz vor dem Beginn des Festaktes im Rahmen einer "aktiven Mittagspause" dazu aufgerufen, für mehr Lohn zu kämpfen.

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