Bad Berneck Aktion Burgenrettung kann beginnen

Peter Rauscher
Diese Burg wird nicht fallen: Die Rettung in Form einer Sanierung von Hohenberneck ist nah, die Millionenförderung aus dem Entschädigungsfonds wird gewährt. Foto: Archiv/Albrecht Diller Quelle: Unbekannt

Die Bad Bernecker können aufatmen, ihr Kampf um den Erhalt der Burg Hohenberneck hat sich gelohnt. Es fließen Fördermittel in Höhe von gut einer Million Euro.

 
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Bad Berneck - Frohe Botschaft für die Burgenretter von Bad Berneck: Die lange ersehnte Millionenförderung für die Sanierung der akut vom Verfall bedrohten Burgruine Hohenberneck ist bewilligt worden. Der Entschädigungsfonds will das Projekt mit 1,085 Millionen Euro unterstützen, teilte der CSU-Landtagsabgeordnete Martin Schöffel am Donnerstag mit.

In der Pressemitteilung des Wunsiedler Abgeordneten heißt es, die gute Nachricht sei ihm von Wissenschaftsminister Bernd Sibler übermittelt worden. "Ich freue mich sehr, dass der Entschädigungsfonds nun diese für die Sanierung eines reinen Baudenkmals hohe Förderung beschlossen hat. Damit verbleibt aus den prognostizierten Gesamtkosten in Höhe von 1205600 Euro für die Stadt Bad Berneck ein Eigenanteil von 120000 Euro", wird Schöffel zitiert.

Die spätmittelalterliche Burgruine Hohenberneck hoch über der Stadt ist wegen der bröckelnden Mauern seit mehr als einem Jahr für die Öffentlichkeit gesperrt. Nach der Sanierung der Burgruine soll sie wieder für Einheimische und Gäste zugänglich sein.

Bad Bernecks Bürgermeister Jürgen Zinnert erhielt die Nachricht, als er gerade mit Staatssekretärin Anette Kramme das Thema Fördermittel diskutierte (Seite 14). "Das ist ein wirklich großartiger Tag für alle, die uns auf dem langen Weg zur Erreichung dieses Ergebnisses unterstützt und begleitet haben. Herzlichen Dank nochmals dafür - nun kann’s losgehen", sagte er der Frankenpost . Namentlich bedankte er sich beim Burgenverein, Abgeordneten aller Landtagsfraktionen, bei Robert Pick vom Landesamt für Denkmalpflege und der Oberfrankenstiftung, die signalisiert hat, den auch für die Bauarbeiten nötigen Ausbau der Zufahrt zu Hohenberneck zu unterstützen. Die ersten Sanierungsarbeiten sollen noch dieses Jahr ausgeschrieben werden, mit Beginn der eigentlichen Arbeiten, die zwei bis drei Jahren dauern sollen, sei 2021 zu rechnen.

Albrecht Diller, stellvertretender Vorsitzender des Vereins zum Erhalt historischer Stätten, sagte: "Mir fehlen fast die Worte. Ich bin freudig überrascht, dass es am Ende mit der Entscheidung so schnell ging." Die Ruine habe schnelle Hilfe aber auch dringend nötig. Der Verein hat bereits ungezählte Stunden ehrenamtlicher Arbeitsleistung und eine sechsstellige Summe in den Erhalt der Bad Bernecker Burgruinen investiert.

Der Bayreuther Landrat Florian Wiedemann sagte: "Ich freue mich für Bad Berneck und danke allen Beteiligten für ihr Engagement." Das Projekt, das er seit seinem Amtsantritt begleite, sei ein "wichtiges Kulturgut für den Landkreis und den Fichtelgebirgsraum".

Weil die Stadt als Eigentümer der Burg die hohen Sanierungskosten nicht alleine tragen kann, ist sie auf die 90-prozentige Förderung angewiesen. Der erforderliche zehnprozentige Eigenanteil ist auf drei Jahre verteilt bereits im Haushalt eingestellt und von der Rechtsaufsicht genehmigt. Der Verein zum Erhalt historischer Stätten hatte in den vergangenen Wochen und Monaten mehrfach Abgeordnete zur Burgbesichtigung eingeladen und sie auf die Sanierungs- und Unterstützungsbedürftigkeit hingewiesen.

Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat Bayern und den einzelnen Kommunen getragen. Ausgestattet ist er mit 27 Millionen Euro im Jahr, das reicht aber bei weitem nicht für alle beantragten Denkmalsanierungen in Bayern. Entsprechend lang ist die Warteliste.

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