Das weiß man auch im Büro der Kulmbacher Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner. Sie hat sich stark gemacht für die Aufnahme des Kulmbacher Bahnhofs in das Sonderprogramm "1000 Bahnhöfe", das im Bundesverkehrsministerium aufgelegt worden ist. Emmi Zeulner hatte im Januar den damaligen Staatsminister Hans Reichart, Landtagsabgeordneten Martin Schöffel, Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz und den damaligen Oberbürgermeister Henry Schramm zum Bahnhof gebeten, um dem Minister persönlich zu zeigen, wie dringend eine Sanierung wäre. Doch eine Entscheidung, ob Kulmbach in das Orogramm aufgenommen wird, sei noch nicht gefallen, heißt es nun aus dem Abgeordnetenbüro von Emmi Zeulner in Berlin. Die Kulmbacher Abgeordnete hake immer wieder nach, habe sogar deswegen schon persönlich mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gesprochen und ihn darauf aufmerksam gemacht, dass ein barrierefreier Bahnhof auch im Hinblick auf den Campus Kulmbach wichtig wäre. . Aber noch sei keine Entscheidung gefallen, wer in das Programm aufgenommen wird und ob Kulmbach dabei sein wird. Durch die Corona-Pandemie hat sich das verschoben, sagt die Mitarbeiterin von Emmi Zeulner Dass der Kulmbacher Bahnhof auf der Prioritätenlisten steht, sei durchaus hilfreich. "Die Chancen standen schon mal schlechter."
Ronald Pofalla hat am Montag gesagt, die Bahn baue den Nahverkehr in Bayern weiter aus. "Das bedeutet für alle Bahnkunden bessere Verbindungen zwischen Stadt und Land sowie in den Ballungsräumen. Damit machen wir Bahnfahren attraktiver und schaffen die Voraussetzung für die dringend benötigte Verkehrswende." Die Verkehrswende, was den Kulmbacher Bahnhof angeht, lässt allerdings weiter auf sich warten. Menschen mit einem Kinderwagen, einem Rollator oder gar einem Rollstuhl können ohne Hilfe in Kulmbach weiterhin gar nicht auf einen Bahnsteig gelangen. Die vielen Treppenstufen hindern sie daran. Und die Durchquerung der schmuddeligen Unterführung hat meistens auch einen "Ekel-Faktor". Ein älterer Bahnreisender, der sich mühsam am Dienstag die Treppen erst hinunter und dann wieder hinaufgekämpft hat, macht aus seinem Ärger kein Geheimnis. Die Fahrkarten, sagt er, werden immer teurer, obwohl man sie nur noch am Automaten lösen kann. "Und dann muss man jedesmal hoffen, dass man sich als alter Mensch nicht die Knochen bricht, wenn man zum Zug will."