Kulmbach - Die Baubilanz für den Landkreis Kulmbach liest sich beeindruckend: Im vergangenen Jahr wurden kreisweit insgesamt 157 Wohnungen gebaut - darunter 117 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Das sind 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Hierbei investierten Bauherren 34 Millionen Euro, wie die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mitteilt (IG Bau). Sie beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. IG-Bau-Bezirksvorsitzender Gerald Nicklas sieht beim Neubau jedoch "deutlich Luft nach oben". Entscheidend sei, was gebaut werde: "Die Wohnungen müssen zum Portemonnaie und zur Lohntüte der Menschen passen. Es kommt darauf an, vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen zu bauen." Dazu sei es dringend erforderlich, die steuerliche Abschreibung (AfA) im Mietwohnungsbau dauerhaft von derzeit zwei auf drei Prozent zu erhöhen. Darüber hinaus brauche der soziale Wohnungsbau eine Förderung von mindestens sechs Milliarden Euro pro Jahr durch Bund und Länder - und das kontinuierlich für die nächsten Jahre. In diesem Jahr unterstütze der Bund den Bau von Sozialmietwohnungen mit lediglich 1,5 Milliarden Euro, ab 2020 werden die Mittel sogar auf eine Milliarde abgesenkt. Zudem fallen pro Jahr rund 80 000 Sozialwohnungen aus der befristeten Mietpreisbindung heraus - deutlich mehr als in den letzten Jahren neu gebaut wurden, heißt es in einer Pressemeldung.