Kulmbach Brandschäden: Hilfe für Schützen läuft an

Die Hilfsbereitschaft gegenüber der Untersteinacher Schützengesellschaft nach dem Großbrand im Schützenhaus vor einer Woche ist enorm. Besonders setzt sich Gauschützenmeister Hans-Peter Gäbelein dafür ein, dass der Verein seine Arbeit fortführen kann. In München hat Gäbelein bereits beachtliche Ergebnisse zugunsten der Untersteinacher erreichen können: Gernot Eder von der Firma Feinwerkbau überreichte Hans-Peter Gäbelein ein neues Vereinsgewehr (von links): BSSB-Geschäftsführer Alexander Heidel, Hans-Peter Gäbelein, Feinwerkbau-Servicetechniker Gernot Eder und 1. Landesschützenmeister Wolfgang Kink. Quelle: Unbekannt

Gauschützenmeister Hans-Peter Gäbelein ruft nach dem Großbrand in Untersteinach zu Spenden auf. Erste konkrete Unterstützung ist bereits geleistet. Die Hoffnung auf einen Neuanfang wächst.

 
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Untersteinach - Die Hilfsbereitschaft gegenüber der Schützengesellschaft Untersteinach nach dem verheerenden Feuer im Schützenheim vor einer Woche ist enorm: Zahlreiche Angebote zur Unterstützung liegen den Untersteinachern bereits vor. Besonders aktiv ist dabei Gauschützenmeister Hans-Peter Gäbelein. Er war kürzlich in München auf "Betteltour" für seine Schützenkameraden und kam mit wertvollen Spenden für den Untersteinacher Verein zurück, der nicht nur sein Schützenhaus, sondern auch alle Waffen und vieles mehr durch das Feuer verloren hat.

"Der Fortbestand des Vereinslebens und der Sportbetrieb bei der SG Untersteinach sind fürs erste gesichert. Ihren Schießabend und die in Kürze beginnenden Heim-Rundenwettkämpfe können die heimatlos gewordenen Schützinnen und Schützen bei Nachbarvereinen austragen. Das alles kann natürlich nicht das verloren gegangene Schützenhaus ersetzen", sagt Gauschützenmeister Hans-Peter Gäbelein, der sich sofort nach dem Feuer um den Verein kümmerte. Gäbelein geht davon aus, dass der Gebäudeschaden wohl in voller Höhe von der Brandversicherung beglichen wird. Anders schaut es nach der Einschätzung des Gauschützenmeisters jedoch bei den technischen Einrichtungen für die Vereinsverwaltung, bei den Vereinswaffen, den eingestellten privaten Sportwaffen und der Schießausrüstung aus, die allesamt ebenfalls durch das Feuer vernichtet oder unbrauchbar geworden sind. Und auch die gerettete Vereinsfahne und die aus der Ruine geborgene Schützenkette benötigen eine Restaurierung. "Die Wiederherstellung dieser wichtigen Schützenutensilien wird ebenfalls eine Stange Geld kosten und wird nicht ohne Sponsoren zu bewerkstelligen sein", weiß Hans-Peter Gäbelein.

Pistole vom Schützenbund

Der engagierte Gauschützenmeister nutzte daher einen Besuch der Deutschen Meisterschaft, die derzeit auf der Olympia-Schießanlage Hochbrück bei München ausgetragen wird, für erste Gespräche mit dem Landesschützenmeisteramt, dem er als stellvertretender Landesschützenmeister angehört. Auch mit Vertretern verschiedener Waffenhersteller und Schießstandausstatter hat sich Gäbelein dort in Verbindung gesetzt. Und die Reise hat sich wahrlich gelohnt: BSSB-Geschäftsführer Alexander Heidel sagte eine schnelle und weitgehend unbürokratische Bearbeitung der nun notwendig gewordenen Förderanträge zu und stellte Fördermöglichkeiten bis zu 50 Prozent in den Raum. Die zuständige Stelle bei der Regierung von Oberfranken sei bereits informiert und alles Erforderliche bereits veranlasst. Außerdem sagte das Landesschützenmeisteramt der Schützengesellschaft Untersteinach eine neue Vereinsluftpistole zu. Sie kann sicher nicht alle 20 verbrannten Waffen ersetzen, aber ein Anfang für den Neustart ist damit gemacht. Auch Bayerns Schützenchef Wolfgang Kink versprach, seine Kontakte zu weiteren Unternehmen zu nutzen, damit den Untersteinacher Schützen schnell geholfen werden könne.

Die guten Kontakte haben schon erste Früchte getragen: Spontan erklärte sich die Geschäftsführung des Oberndorfer Sportwaffenherstellers Feinwerkbau bereit, ein Feinwerkbau-Luftgewehr Basic zu stiften. Diese Vereinswaffe nahm Hans-Peter Gäbelein aus der Hand des mehrfachen Europameisters und Weltcupsiegers Gernot Eder entgegen, der bei Feinwerkbau als Servicetechniker beschäftigt ist.

Auch weitere Unternehmen wie Anschütz, Tesro, Kustermann und viele mehr sagten Hilfe zu, die nicht nur unmittelbar dem Verein, sondern auch den Schützen gilt, die ihre privaten Waffen und Ausrüstung durch das Feuer verloren haben. Besonders günstige Preise wurden den Geschädigten versprochen, damit sie ihre Ausrüstung wieder komplettieren können. "Die zerstörten Matchwaffen werden wohl nicht von den Versicherungen gedeckt werden", sagt Hans-Peter Gäbelein. Die Ausrüstung eines Schützen kostet mindestens 3000 Euro. Ein bitterer Verlust, der einigen Mitgliedern zusätzlich entstanden ist.

Solidarität zeigen

Wie groß der Schaden für die Untersteinacher Schützen tatsächlich ausfällt und wie lange die SG Untersteinach in ihrem Interimsquartier in Stadtsteinach schießen muss, hängt nun von den Versicherungen ab. Die Sachbearbeiter des Versicherers waren bereits in der vergangenen Woche persönlich am Brandort und haben die Schäden aufgenommen. Damit aber dennoch schnell wieder der Schießsport im Ort ausgeübt werden und der gesellschaftliche Mittelpunkt Schützenhaus wieder mit Leben erfüllt werden kann, ruft der Gauschützenmeister dazu auf, "in unseren eigenen Reihen Schützensolidarität und Zusammenhalt unter Beweis zu stellen."

Spendenkonto

Gauschützenmeister Gäbelein bittet vor allem die Schützen, aber auch jeden, der sonst helfen will, Spenden auf das Konto der Schützengesellschaft von 1928 e.V. Untersteinach zu überweisen: Konto 6443966 bei der Kulmbacher Bank (Bankleitzahl 771 900 00), unter dem Verwendungszweck "Spende - Schützensolidarität".


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