Um zunächst die drohende Gefahr am Purbach zu minimieren, erhält das Gewässer einen großen Rahmendurchlass. Das ist die Aufgabe der Stadt Kulmbach, die oberhalb der Caspar-Fischer-Straße die entsprechenden Pläne umsetzen will und dabei auch einen neuen Kreisverkehr an der Sauermannskuh bauen lässt. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis 2022. Dann sei es sicher, dass der Purbach auch bei einem hundertjährlichen Hochwasser unterirdisch zur Flutmulde abgeleitet werden kann.
Der geplante Abfanggraben oberhalb der Blaich soll künftig das Hangwasser kontrolliert sammeln und dann in einer Rohrleitung gefahrlos in Richtung Flutmulde ableiten. Ein Ingenieurbüro hat die mögliche Trasse oberhalb der Blaicher Auferstehungskirche und die notwendige Dimension des Grabens grob ermittelt. "Die weiteren Planungen laufen noch. Wir rechnen im nächsten Jahr mit einer Fertigstellung der Entwurfsunterlagen", sagt Christian Weiß. Der Bau des Grabens ist für 2021 und 2022 vorgesehen.
Und auch danach soll nicht Schluss sein. Womöglich ist danach die Dobrach bei Petzmannsberg an der Reihe. Wie der stellvertretende Behördenleiter bestätigt, laufen an der Mündung in den Weißen Main sowie am weiteren Flusslauf entlang der B 85 derzeit erste Untersuchungen, die zeigen sollen, ob der Baugrund für eine technische und statische Umsetzung der Hochwasserschutzsysteme geeignet ist. "Verschiedene Möglichkeiten von Schutzvarianten müssen im hydraulischen Berechnungsmodell noch modelliert und ausgewertet werden, um eine erste Gesprächsgrundlage mit der Stadt Kulmbach und den betroffenen Bürgern zu schaffen", sagt Weiß. Mit ersten Ergebnissen sei ebenfalls im kommenden Jahr zu rechnen. Bis dahin will das Wasserwirtschaftsamt auch die nötigen Vorplanungen für den Hochwasserschutz am weiteren Verlauf des Weißen Mains präsentieren. Es gehe darum, inwieweit der Deich zwischen der Saalfelder Straße und der Kleingartenanlage Zehn Eichen erhöht und verstärkt werden kann.