In Castelfranco Emilia finde sogar vom 4. bis 13. September das bekannte Tortellini-Fest statt - "allerdings in eingeschränkter Form", berichtet Lothar Friedmann. Eigentlich sei eine Fahrt des Club Italiana dorthin geplant gewesen, "aber die wurde gecancelt".
Was definitiv nachgeholt werden soll im nächsten Jahr, sei die Partnerschaftsfeier zum 15. Geburtstag mit Swalmen-Roermond, wie der Leiter des Hauptamts ankündigt. Vermutlich kämen schon einige Vertreter aus der holländischen Stadt an der Maas zum Neujahrsempfang nach Marktredwitz. Da könne man dann einiges besprechen. "In der niederländischen Partnerstadt hat auch das große Einkaufszentrum wieder geöffnet", so Friedmann. Das sei ein Beweis dafür, dass es auch dort wieder aufwärtsgeht. "In das riesige Outlet-Center in Roermond fallen normalerweise an den Wochenenden ganze Horden aus Nordrhein-Westfalen zum Einkaufen ein. Da müssen die Leute vor den Läden warten, bis sie eingelassen werden können."
Von La Mure höre er gerade wenig, sagt Lothar Friedmann. Der herrlich gelegene Ort in Frankreich ist seit Jahrzehnten nicht nur Partnerstadt von Marktredwitz, sondern auch bekannt für einen regen Schüleraustausch. Freundschaften bestehen zum Teil bereits seit vielen Jahren. "Ich weiß nur, dass es in La Mure und der Region keine Hot-Spots während des weltweiten Lockdown gegeben hat." Aber während der Corona-Krise sei eben jeder stark mit sich selbst beschäftigt, meint Friedmann - und schließt sich da nicht aus. Da kümmere sich eben jeder um seine Stadt. Aber das Partnerschafts-Komitee um Organisator Ulrich Zahn sei nach wie vor in Kontakt mit einigen Leuten in La Mure. So viel er wisse, habe Zahn sogar einmal eine touristische Fahrt in die Partnerstadt geplant. Immerhin ist die französische Gemeinde mit ihren knapp 5000 Einwohnern im Département Isère in der Region Auvergne-Rhône-Alpes auch ein beliebtes Ziel für Wanderer und Radfahrer. "Der Schüleraustausch musste in diesem Jahr abgesagt werden, da ging gar nichts", verdeutlicht Lothar Friedmann.
Und dann gibt es da noch Vils in Tirol, eine der kleinsten Städte in Österreich nahe dem Grenzübergang Füssen-Reutte. Bekannt sind den Menschen in der Region um Marktredwitz vor allem ein paar finstere Gesellen, die schon mehrmals beim Adventsmarkt zu Gast in der Großen Kreisstadt waren: die Krampusse. Dass die in diesem Jahr in die Partnerstadt kommen, bezweifelt Lothar Friedmann. "Wir wissen ja alle nicht, wie das mit dem Corona-Virus weitergeht."
Der Leiter des Hauptamts hofft, dass alle Partnerstädte von Marktredwitz sicher und gesund durch die Krise kommen und dass im kommenden Jahr wieder Normalität einkehren kann.