Die Gegner sehen statt weiterer Geldflüsse dringenden Reformbedarf bei den Rundfunkanstalten. Sie werfen den Öffentlich-Rechtlichen mangelnden Sparwillen und zu viel Meinungsmache vor. Beide Kritikpunkte sind nicht von der Hand zu weisen. Man denke nur an die Ereignisse, bei denen die Mikrofon-Bündel der ARD-zugehörigen Sendeanstalten Doppel- und Mehrfachbesetzungen symbolisieren. Oder an die immer wieder kritisierte Verwässerung der strikten Trennung von Nachricht und Kommentar. Journalisten sollen benennen, was ist - und nicht fabulieren, wie sie das Leben gern hätten. Und doch sind das Marginalien gegen die gesellschaftliche Bedeutung der von den Zwängen der Profitmaximierung und der Einflussnahme der Politik freien Gebührenempfänger-Anstalten. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit seinem Programmauftrag als Faktor der freien Meinungsbildung und als Säule der Demokratie sollte uns allen das Geld wert sein. Gerade in Zeiten zunehmender Desinformation. Doch muss er auch seiner Verantwortung gerecht werden.