Münchberg Das Fachwerkhaisla darf strahlen

Helmut Engel

Das historische Gebäude war am Wochenende zweimal in bunte Farben getaucht. Anlass für das Spektakel bot der "Tag des offenen Denkmals", der wegen Corona nicht wie gewohnt stattfand.

 
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Münchberg - Zum "Tag des offenen Denkmals" haben die Münchberger ihr Fachwerkhaisla ins rechte Licht gerückt und den Bürgern am Samstag- und Sonntagabend jeweils eine großartige Lichtschau geboten.

Bereits am Samstagabend hatten sich bei der Begrüßung durch Adrian Roßner, den Vorsitzenden des Vereins "Münchbürger", weit über hundert Menschen rund um das älteste Haus der Stadt und eines der ältesten Fachwerkhäuser in ganz Oberfranken eingefunden, die dem Spektakel regelrecht entgegengefieberten.

Angeregt hatten es der Ton- und Lichttechniker Rainier Löchelt und Jürgen Heinritz vom Unternehmen JHSL Feuerwerke und Lichttechnik. Beide wollten zugleich den Bürgern der Stadt Münchberg während der so gut wie veranstaltungsfreien Corona-Zeit ein besonderes Spektakel bieten und auf ihre prekäre Situation hinweisen. Das Angebot nahm Kulturreferent Rainer Ott gerne an. Der Termin zum "Tag des offenen Denkmals" war schnell gefunden. In Zusammenarbeit mit der Stadt Münchberg richtete der Verein "Münchbürger" die Veranstaltung aus. Das Spektakel begeisterte. Das Fachwerkhaisla leuchtete in ständig wechselnden Farben, sowohl hin zur Straße als auch auf der Rückseite zur Pulschnitz hin. Zusätzlich war die Pulschnitz in gleißendes Laserlicht getaucht.

Darüber hinaus boten die Münchbürger, die Stadt und der TV Münchberg am Sonntag ein Rahmenprogramm. Um 18 Uhr traten die Tänzerinnen der Tanzsportgemeinschaft auf, um 19 Uhr startete Adrian Roßners historischer Stadtrundgang. Das Fachwerkhaisla selbst konnte innen nicht besichtigt werden, weil dort keine ausreichenden Hygiene-Abstände möglich gewesen wären.

Bevor das Fachwerkhaisla ein zweites Mal leuchtete, erklärte Bürgermeister Christian Zuber, was hinter den Themen "Kulcity" und "Werkstatt für das Fachwerkhaisla" steckt. Seit vielen Jahren sei immer wieder über die Zukunft des Fachwerkhaislas diskutiert worden. Die Stadt hat daher eine Arbeitswerkstatt an zwei Samstagen im Januar und Februar angeschoben. "Aus allen Gruppen, die mit dem Haus verbunden sind, wurden Personen ausgewählt, die unter der Moderation von Architekt Bernd Hüttner ein Raum- und Nutzungskonzept erarbeiten", berichtete Zuber. Zu den Teilnehmern gehörten Vertreter der Stadt, von Denkmalschutz und Regierung, der Kulcity-Idee sowie der Münchbürger. So entstanden Entwürfe, die in weitere Überlegungen einfließen. "Das Fachwerkhaisla kann damit zu einem Anlaufpunkt der Idee ‚Kulcity‘ werden, zur Keimzelle, von der aus Kulcity sich entwickelt." Weil man nicht warten kann, bis das Haisla saniert ist, habe man schon jetzt eine Keimzelle an der Ecke Bahnhofstraße/Luisenstraße eingerichtet. Wie es mit "Kulcity" weitergeht, soll Anfang Oktober zu erfahren sein.

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