Trauer um Schwester Anna-Maria

Selbitz - "Sie wurde 68 Jahre alt und ist nach einigen Monaten schwerer Krankheit heimgegangen", teilt Dorothea Greiner, Regionalbischöfin des Kirchenkreises Bayreuth mit. Sie hat einen Nachruf für die Ordensschwester verfasst.

Anna-Maria aus der Wiesche trat im Oktober 1974 in die Communität Christusbruderschaft Selbitz ein. Genau zehn Jahre später wurde sie ordiniert. Der Orden hatte ihr Theologiestudium befördert. So wurde sie die erste Pfarrerin des Ordens und damit zugleich die erste Pfarrerin, die als Ordensschwester lebte. Als Pfarrerin und Ordensschwester sei sie ein tragender Pfeiler der Beziehung zwischen Landeskirche und Orden gewesen. Von 2002 bis 2006 war sie Mitglied der Synode der bayerischen Landeskirche. Von 2003 bis 2006 gehörte sie auch der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) an. Über Jahrzehnte war sie in der internationalen Ökumene, wie etwa im Lutherischen Weltbund und in landeskirchlichen ökumenischen Gremien aktiv.

"Schwester Anna-Maria war maßgeblich beteiligt an der Erarbeitung der Ordensregel der Christusbruderschaft, die sie mit ihrer theologischen Kompetenz, geistlichen Führungsfähigkeit und menschlichen Integrationskraft prägte", schreibt Dorothea Greiner. "Als begnadete Predigerin sprach sie mit großer Prägnanz in druckreifen Sätzen. Das Evangelium zu verkündigen, war ihre große Leidenschaft und Gabe."

Sie sei nicht nur selbst eine einfühlsam hörende und klare Impulse setzende Seelsorgerin gewesen, sondern habe am Standort der Christusbruderschaft in Selbitz die Ausbildung zum sogenannten Geistlichen Begleiter aufgebaut. Seit Dezember 2007 bis zu ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben als Pfarrerin Ende 2017 hatte sie die landeskirchliche Stelle zur Aus- und Fortbilung in Geistlicher Begleitung inne. So habe die Christusbruderschaft als Ausbildungsort Ausstrahlungskraft in den ganzen deutschsprachigen Raum hinein bekommen. red