Rehau Grenzland-Radtour: Mosaikstein für Radfahrer

Die Grenzland-Radtour verbindet Regnitzlosau, Rehau und Schönwald. In der Form einer Acht geht es 50 Kilometer über Asphalt und Schotter.

 
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Rehau - Es soll ein Appetithappen sein, ein Anreger für das, was touristisch in der Region noch kommen soll. Und eine Verbindung zwischen den beiden großen Radwegen, dem Perlen-Radweg und dem Flüsse-Radweg, die in der Entstehung begriffen sind. Die Grenzland-Tour ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kommunen Rehau, Regnitzlosau und Schönwald, die als ILE Dreiländereck gemeinsame Sache machen. Für die Daseinsvorsorge, die gemeindeübergreifende Kooperation und insbesondere den Tourismus.

Und hier ist die Grenzland-Tour ein Mosaikstein, wie Dr. Jochen Rausch betont. In seinem Büro im Rehauer Rathaus laufen die Fäden der ILE (Integrierte ländliche Entwicklung) zusammen. Beständig betont er: "Wir haben in der Region eben keinen besonders hohen Berg oder einen großen Fluss." Also müssen mehrere kleine touristische Angebote her; das Großprojekt "Arte Noah" ist zwar fertig geplant, bedarf aber noch der Finanzierung. So ist unter anderem jener Radweg entstanden, der eben auch die drei ILE-Kommunen verbindet. Dreh- und Angelpunkt ist der Rehauer Bahnhof, der als Startpunkt gedacht ist. Grundsätzlich lässt sich die Tour aber auch an jedem anderen beliebigen Punkt auf der Route starten.

Entstanden ist die Radtour im Schulterschluss der Experten vor Ort, auf Regnitzlosauer Gebiet etwa mit dem Team Freizeit & Tourismus, den ILE-Verantwortlichen und dem Dienstleister BBV-Landsiedlung aus Bamberg, der die Route letztlich noch einmal abgefahren ist. Herausgekommen ist eine rund 50 Kilometer lange Rundtour, die auf der Faltkarte eine Acht ergibt. Wer in Rehau startet, kann also die nördliche oder die südliche Hälfte fahren, oder eben die ganze Acht. Startet der Radler in Rehau und beginnt den oberen Teil der Acht in Uhrzeigerrichtung, geht es zunächst über die Raitschin nach Regnitzlosau und Mittelhammer, von wo die Strecke über Ludwigsbrunn, Sigmundsgrün und Faßmannsreuth wieder nach Rehau führt. Von hier geht es über Pilgramsreuth nach Schönwald und schließlich über Perlenhaus und Eulenhammer zurück nach Rehau.

Ein Hinweis auf der Karte, die in den ILE-Kommunen ausliegt, ist jener: Nicht alle Wege sind asphaltiert, deshalb bietet sich die Tour eher mit einem robusteren Fahrrad an. "Es muss kein Mountainbike sein", sagt Dr. Jochen Rausch. Aber ein Rennrad wäre auch eher deplatziert. Und: Bislang ist die Tour noch nicht ausgeschildert, was bedeutet, dass die Radfahrer erst einmal nur auf die Faltkarte zurückgreifen können. "Die Ausschilderung ist durchaus eine Herausforderung", sagt Rausch. Denn grundsätzlich wolle man einen Wildwuchs an Schildern vermeiden. Daher brauche es erst einmal die Absprache mit allen, die schon jetzt ihre Wege auf der Route beschildert haben. "Nicht jeder sollte sein eigenes Schild aufstellen", sagt Rausch. Dazu sei auch ein aussagekräftiges Piktogramm notwendig. "Ausschließlich mit Text werden wir nicht weit kommen", sagt der Regionalmanager. Vielleicht auch, weil durchaus Verwechslungsgefahr besteht. "Grenzland-Tour ist kein geschützter Begriff", sagt Rausch. Und so ist jene Grenzland-Tour zwischen Rehau, Schönwald und Regnitzlosau weder die erste im deutschsprachigen Raum, noch die erste in Region. Direkt an der Grenze zu den neuen Bundesländern eine andere Grenzland-Tour, ein Fernweg, der ebenfalls rund 50 Kilometer lang ist, aber in Richtung Süden führt und in Hohenberg an der Eger endet. Übrigens informiert die Stadt Rehau auf ihrer Homepage aktuell noch über diesen Weg und nicht jenen, den sie zusammen mit Regnitzlosau und Schönwald erarbeitet hat.

Ein weiterer Hinweis findet sich auf der Karte: Radfahrer können sich zwar unterwegs über die eine oder andere Einkehr freuen, zur Sicherheit sollten sie aber dennoch Verpflegung einpacken, denn ein dichtes gastronomisches Netz gibt es auf der Strecke aktuell (noch?) nicht.

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