Marktredwitz/Neusorg - Wenn Thomas Gruber im Frühjahr in seinen Gewächshäusern arbeitet, geht ihm normalerweise das Herz auf. Tausende Pflanzen blühen oder sind kurz davor. Doch diesen April schmerzt den Chef der Gärtnerei Förth in Neusorg das Herz, wenn er die bunte Pracht sieht. "Wir haben vergangenes Jahr im August Primeln, im September Viola und im Oktober Ranunkeln gezogen und sie über den Winter gebracht. Jetzt ist es kaum möglich, die Blumen zu verkaufen." Die Gärtnerei, die seit etwa 40 Jahren auf dem Marktredwitzer Wochenmarkt vertreten ist, durchlebt wie alle anderen derzeit die schwerste Zeit sei Jahrzehnten: Die Corona-Krise kommt für die Betriebe zur Unzeit. "Wir machen im April und Mai rund 70 Prozent unseres Jahresumsatzes. Sollten die Beschränkungen länger andauern, wird es existenzbedrohend." Gruber hat sich ebenso wie seine Kollegen in der Region viele Gedanken gemacht, wie sein Betrieb durch die Krise kommt. Eins will und kann er nicht tun: Seine Mitarbeiter in Kurzarbeiter schicken. "Wie soll das gehen. Ich kann nicht einfach ein Band anhalten, und die Produktion ruht. Wir arbeiten mit Pflanzen, die müssen versorgt werden." Außerdem sei jetzt die Zeit, das Gemüse oder die Frühsommer-Blumen heranzuziehen. "Wir strecken hier viel Geld vor, ohne zu wissen, ob wir unsere Produkte verkaufen werden."