James Webb liefert laut Ulrich Walter, Professor für Raumfahrttechnik an der TU München, Bilder mit wesentlich besserer Schärfe und auch einem größeren Sichtbarkeitsbereich. Es gebe aber auch einen Nachteil im Vergleich zu Hubble. „Leider wird das Teleskop, obwohl etwa fünfmal teurer als Hubble, nur etwa zehn Jahre arbeiten können.“ Hubble sei seit 1992 bis heute aktiv. James Webb ist aber weit entfernt von der Erde positioniert. Daher wird es ungestörter und effizienter als Hubble beobachten können.
Worin besteht der deutsche Beitrag zur Himmelssternwarte?
In einigen Komponenten steckt auch deutsche Technik, beispielsweise von Airbus, dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik in Jena und dem Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg. Dank ihrer Expertise entwickelten die Heidelberger Forscher die beweglichen Teile einer Kamera. Sie waren auch an der Inbetriebnahme des Teleskops beteiligt.
Was haben die Europäer geleistet?
James Webb war am 25. Dezember an Bord einer Ariane-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All gestartet. Das Teleskop sei eine „Chance, die nur einmal im Leben kommt“, und werde „unser Verständnis des Universums verändern“, sagt der Chef der an dem Projekt beteiligten europäischen Weltraumagentur Esa, Josef Aschbacher. „Über die Wissenschaft hinaus ist es auch ein Symbol der internationalen Zusammenarbeit.“ Jedes Bild sei „eine neue Entdeckung, und jedes gibt der Menschheit einen Einblick in das Universum, den sie nie zuvor gehabt hat“, sagt Nasa-Chef Bill Nelson.