Kulmbach DLRG will digitaler werden

Mehrere Hundert Schwimmer aus ganz Oberfranken und sogar darüber hinaus kommen jedes Jahr zum 24-Stunden-Schwimmen der DLRG im Kulmbacher Hallenbad. Foto: Archiv/Gabriele Fölsche

Das 24-Stunden-Schwimmen soll digital verwaltet werden. Das stärke die Motivation der Schwimmer und der ehrenamtlichen Helfer, sagt der Verein. Um den Plan in die Realität umzusetzen, fehlt dem Verein jedoch noch etwas.

 
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380 Schwimmer haben sich 2018 an der 20. Ausgabe des 24-Stunden-schwimmens beteiligt, das die DLRG Kulmbach jedes Jahr im Hallenbad ausrichtet. Die Veranstaltung zieht viel Aufmerksamkeit auf sich. Teilnehmer kommen aus ganz Oberfranken. Und sie legen Strecken zurück, die kaum zu glauben sind: 1 234 950 Meter sind bei der Jubiläumsveranstaltung von den knapp 400 Schwimmern aus allen Altersklassen zurückgelegt worden. Jetzt hat sich die Kulmbacher DLRG als Ausrichter dieses großen Events für dieses Jahr ein weiteres Ziel gesetzt: Das 24-Stunden-Schwimmen soll digital werden.

Geschwommen wird natürlich weiterhin in „richtigem“ Wasser. Aber die gesamte Buchführung soll weg vom Papier. Das macht die Sache umweltfreundlicher, nachhaltiger und die Auswertung schneller. Doch dafür wird Geld gebraucht, sagt Tatjana Reif, die zuständige Projektleiterin. Die DLRG hat sich pfiffige Aktionen einfallen lassen, um an ihr Ziel zu kommen. „Wir wollen in diesem Jahr das 24-Stunden-Schwimmen ein bisschen modernisieren und digitalisieren“, erklärt Tatjana Reif den Hintergrund. Eine eigene Software wurde geschaffen, mit deren Hilfe die Teilnehmer registriert werden können.

Das, erklären die Verantwortlichen, verkürze die Wartezeiten für die Teilnehmer und mache die Veranstaltung für die Schwimmer wie auch für die ehrenamtlichen Helfer attraktiver. Der gesamte Ablauf soll online abgewickelt werden. „Und auch das Zählen der Runden wollen wir nicht mehr mit Papier abwickeln, sondern über Tablets“, sagt Reif. Live-Dashboards könnten dann eingesetzt werden. Das erhöhe die Motivation der Schwimmer und führe auch zu einer besseren Übersicht über die zurückgelegten Strecken. Die Software muss bezahlt, die benötigten Geräte müssen beschafft werden.

DRLG setzt auf Unterstützung

Crowd Funding heißt heutzutage die Devise, wenn es darum geht, die Finanzierung eines Vorhabens auf viele Schultern zu verteilen und Spender ins Boot zu holen, um eine gute Sache in die Tat umzusetzen. Auf der Plattform „viele-schaffen-mehr.de“, die von der Sparda Bank (VR-Bank) betrieben wird, haben die Macher von der Kulmbacher DLRG ihr Spendenziel auf 2000 Euro festgelegt. Gestartet wurde die Aktion am 4. Januar. Rund die Hälfte dieses Betrags ist bereits eingezahlt. Die Aktion läuft noch bis zum 28. März. Wird das Ziel erreicht, legt die Hausbank noch 240 Euro als Spende ihrerseits obendrauf. Wird es allerdings nicht erreicht, dann sähe das schlecht aus für den Verein. Denn in dem Fall gälte nach den Statuten dieses Crowd Fundings das Ziel als nicht erreicht und damit würde gar kein Geld fließen. Damit liegt der Fokus der Kulmbacher DLRG erst einmal auf dieser Spendenaktion. Wer also helfen möchte, der sollte das zuerst auf diesem Weg tun. Doch 2000 Euro reichen am Ende nicht, um alles über Spenden zu bezahlen, informiert Tatjana reif.

8000 Euro kostet die Umstellung insgesamt. Und natürlich wäre die DLRG nicht böse, wenn es noch weitere Spender gäbe. „Gemeinsam sind wir stark“ ist die Devise des Kulmbacher Ortsverbandes der DLRG, der auf seiner Homepage darauf hinweist, dass es Wasserrettung in Kulmbach seit 1963 gibt. Dieses Motto will Tatjana Reif über die DLRG hinaus ausweiten: „Wir haben ja etliche IT-Firmen in Kulmbach, die uns zum Beispiel mit Geräten unterstützen könnten. Selbstverständlich sind wir auch für Sachspenden dankbar.“ Ein Tablet oder ein Notebook oder Laptop: Auch das würde dem Verein sehr helfen.

Warum ein 24-Stunden-Schwimmen? Wer daran mitwirke stärke nicht nur sein Bewusstsein für die Sicherheit im Wasser. Das Event im Kulmbacher Hallenbad trage bei Groß und klein zur Stärkung des Breitensports bei. Wer beim 24-Stunden-Schwimmen mitmacht, muss an diesen beiden Tagen keinen Eintritt im Kulmbacher Hallenbad bezahlen. Ein niedrigschwelliges Sportangebot sei das, erklären die Ausrichter des Events.

Das 24-Stunden-Schwimmen in diesem Jahr startet dann am Samstag, 6. April, im Kulmbacher Hallenbad und endet am Sonntag, 7. April. Tatjana Reif, die 15 Jahre lang die Jugendleiterin der Kulmbacher DLRG gewesen ist und jetzt noch als Ausbilderin und eben als die Verantwortliche für dieses Digitalisierungsprojekt aktiv ist, erinnert sich an viele Veranstaltungen mit praktisch „ausverkauftem“ Haus. Aus ganz Bayern seien Schwimmer dagewesen. Ziel sei es, in diesem Jahr wieder an die Zahlen aus der Zeit vor Corona anzuknüpfen. mbu

Wer das Projekt der Kulmbacher DLRG unterstützen will, kann dies über die Plattform „viele-schaffen-mehr.de“ tun (Suchbegriff DLRG Kulmbach) tun. Auch Spenden auf das Konto der DLRG bei der Sparkasse Kulmbach-Kronach, IBAN: DE92 7715 0000 0000 1105 02, tun.

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