Publikum will Entertainment
Entertainment sei genau das, was sich ein von Corona und Kriegswirren gebeuteltes Publikum wünsche: Das zeige der Luisenburg-Renner der Saison, die Eigenproduktion „Sister Act“ mit 38 073 Besuchern in 23 Musical-Vorstellungen, was laut Zaus einer Auslastung von 90 Prozent entspricht. In der Hitliste folgt auf Platz zwei die siebenmal aufgeführte Gastspiel-Operette „Land des Lächelns“ mit 86 Prozent Auslastung. Bekanntlich buchte der VdK zwei komplette Vorstellungen, erklärte Zaus.
Eröffnungsstück „Amadeus“ floppt
„Leider gering“ sei das Interesse am Eröffnungsstück „Amadeus“ gewesen. Nur auf 30 Prozent Auslastung komme man bei den neun Vorstellungen. Auch das Kleinkunst-Programm im Museumshof zeige sehr deutliche Verluste, sagte erklärt der kaufmännische Leiter. Immerhin zu 61 Prozent gefüllt war der Zuschauerraum bei den Konzerten. „Der Star“ sei Chris de Burgh: 3631 Fans wollten den Sänger in zwei ausverkauften Vorstellungen auf der Luisenburg erleben. „Silly“ stieß hingegen mit nur 342 verkauften Karten auf das geringste Interesse.
Unterhaltungs-Wunsch „beobachten“
„Ich weiß, dass Rufe nach dem Volksstück und dem Klassiker da sind. Aber wenn der Klassiker nur zu 30 Prozent angenommen wird, dann müssen wir uns Gedanken machen“, betonte Zaus im Stadtrat. Wichtig sei zu beobachten, ob der Wunsch nach Unterhaltung weiter so großen Raum einnehme.
Stadtrat debattiert nicht öffentlich
Um „Kalamitäten vorzubeugen“, habe man den neuen Spielplan auf Empfehlung der Festspielleitung „sehr klug aufgestellt“, kommentierte Bürgermeister Nicolas Lahovnik die Zahlen. „Die nächste Saison ist durch – wir sind alle gespannt darauf“, ergänzte Stadtrat German Schlaug (Bunte Liste). Doch leichte Stoffe allein könnten es auf Dauer nicht sein. „Akut wichtig“ sei, sich perspektivisch Gedanken zu machen, forderte Schlaug. Allerdings nicht in der Öffentlichkeit, sondern im Nachgang. Denn die Zahlen seien „interpretationswürdig“.
In diese Interpretation stiegen allerdings weder Schlaug, der Bürgermeister noch andere Sitzungsteilnehmer ein. Sie nahmen die Besucherzahlen kommentarlos zur Kenntnis. Das Schweigen der Stadträte.
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