Allenfalls mittelmäßig ist auch die Energiepolitik, für die Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger verantwortlich zeichnet. Die Grünen werfen ihm zu Recht Konzeptlosigkeit vor. Schließlich hat er in seiner Regierungserklärung viel doziert, aber in Wirklichkeit kaum etwas Greifbares gesagt. "Danke lieber Gott, dass du die Sonne scheinen lässt", war schon die wichtigste Aussage. Die irdischen Ansätze sind eher mau: Kein Bereich zeigt das deutlicher als die Windenergie. Aiwanger träumt davon, dass 300 neue Windräder in Bayern gebaut werden - will aber nicht von der 10H-Abstandsregel abrücken. Damit ist sein Vorhaben nur heiße Luft. Denn die Fakten liegen auf dem Tisch: Seit in Bayern diese Abstandsregel gilt, ist der Ausbau der Windenergie komplett zum Erliegen gekommen. Es gibt kein Fleckchen mehr, an dem noch Windräder aufgestellt werden können. Es ist bedenklich, dass Aiwanger als der für Energie zuständige Staatsminister so unambitioniert agiert, aber er wird auch seinen Aufgaben als Minister für Wirtschaft und Landesentwicklung nicht gerecht. Die Energiewende bietet die Riesen-Chance, Energie vor Ort zu erzeugen und damit regionale Kreisläufe zu stärken. Und die Chance wird vertan.