Oberer Torplatz in Hof Neues Gesicht – alte Skihütte?

So soll sich der Obere Torplatz in der Hofer Innenstadt Ende 2023 nach den Vorstellungen der Planer präsentieren. Foto: /Planungsbüro Adler & Olesch Landschaftsarchitekten GmbH, Nürnberg

Mit 1,5 Millionen Euro, großzügig gefördert, lässt sich Schönes gestalten. Am Oberen Torplatz soll die Aufenthaltsqualität steigen. Im Hofer Stadtrat kommt Freude über die Pläne auf. Doch nur ein Thema beherrscht die Diskussion.

 
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Hof - Anja Höhl wollte offenbar nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Also stellte die Landschaftsarchitektin aus Nürnberg dem Umwelt- und Planungsausschuss zunächst unstrittige Pläne zur Aufwertung des Oberen Torplatzes vor. Es ging um Granit, Spielgeräte, Toilettenanlage und Bäume. Vorstellungen, die im Ausschuss auf Wohlwollen und zustimmendes Nicken stießen. Bis, ja bis das Wort „Skihütte“ fiel. Da war es mit der Übereinstimmung zwischen den zugeschalteten Landschaftsarchitekten Höhl und Thomas Dill und den Räten im Rathaussaal mit einem Mal vorbei. Denn Höhl erläuterte zur Verwunderung einiger Beteiligter, dass die Skihütte – Anlaufpunkt in den Wochen vor, während und nach dem Weihnachtsmarkt – nicht mehr am Oberen Torplatz stehen könne. Zumindest nicht in ihrer bisherigen Form und Größe.

Das Problem nach ihren Worten: Die Hütte, 200 Quadratmeter groß, besteht wie ein Fertighaus nur aus einem Stück, ein Autokran hievt sie auf den Platz. Die Landschaftsarchitekten hätten alles versucht, die Hütte einzuplanen, beteuerte Höhl. Doch dies sei vor allem an den Bäumen gescheitert, die zentraler Bestandteil der Planung seien. Ein Umzug der Skihütte zum Kugelbrunnen sei zudem aus Brandschutzgründen nicht möglich. Deshalb plädierte Höhl dafür, eine 40 Quadratmeter kleinere Hütte zu mieten und am Torplatz aufzustellen. „Man sollte nicht wegen sechs Wochen Weihnachtsmarkt Abstriche am Platzumbau machen.“ Ein Raunen ging durch den Rathaussaal.

Das Thema Skihütte beherrschte nahezu die ganze Diskussion, die übrige Vorstellung der Umgestaltung rückte in den Hintergrund. Als Erster wies Patrick Leitl (SPD) darauf hin, dass der Bau einer kleineren Skihütte Kosten verursachen werde und der Betrieb der mobilen Gaststätte wohl weniger wirtschaftlich wäre. Diese Bedenken bestätigte Jochen Ulshöfer (CSU). Er erinnerte daran, es sei „Grundvoraussetzung“ bei der Auftragsvergabe gewesen, die Skihütte einzuplanen. Deshalb hätten andere Planungsbüros nicht den Zuschlag bekommen. Nun sei die Verwaltung am Zug, ein Konzept für eine kleinere Variante am Oberen Torplatz zu entwerfen. „Ihr müsst sehen, ob ihr jemanden findet, der die Skihütte wirtschaftlich betreiben kann.“

Ganz anderer Meinung war Klaus Schrader, Chef der Stadtrats-Grünen: „Die Skihütte ist das Allerunwichtigste bei der Planung.“ Sie sei nicht mehr als ein „Nebenprodukt“, das nicht rechtfertige, die Aufwertung zu beeinträchtigen.

Ute Mühlbauer, Leiterin des Fachbereichs Stadtplanung, verteidigte die Pläne: Der Umbau solle den Platz für die kommenden 25 Jahre prägen. „Wollen wir jetzt wirklich auf die bestehende Skihütte Rücksicht nehmen?“ Es gebe ja künftig eine moderne WC-Anlage gleich nebenan.

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