Helmbrechts-Baiergrün - Die Rodung von fünf Hektar Wald bei Rauhenberg (die Frankenpost berichtete) ist für den SPD-Landtagsabgeordneten Klaus Adelt ein Beispiel dafür, dass im Freistaat in Sachen Umwelt- und Klimaschutz „einiges ziemlich falsch läuft“. In einer Pressemitteilung dazu macht er im konkreten Fall nicht dem Landwirt Vorwürfe. „Er hält sich an Recht und Gesetz. Das Problem ist das Gesetz!“, erklärt Adelt. Laut Bayerischem Waldgesetz brauche es für die Rodung von Waldflächen zwar einen Bescheid der Unteren Forstbehörde, dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), im Grundsatz bestehe aber ein Rechtsanspruch auf eine Rodungserlaubnis. Nur in Ausnahmefällen, etwa wenn der Wald in der Waldfunktionenkartierung aufgeführt wird, könne die Rodung verweigert werden. Die Gesetzeslage führe zu teils abstrusen Situationen: „Wenn Ackerflächen durch den Bau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen wegfallen und Wald gerodet wird, um neue Ackerflächen zu schaffen, oder für PV-Anlagen ohne Umwege gleich Waldflächen dem Boden gleichgemacht werden, ist das aus Sicht des Klima- und Umweltschutzes absoluter Blödsinn. Genau das passiert aber.“ Adelt hat nun eine Anfrage an die Staatsregierung gestellt. Er will genau wissen, wie viele Waldflächen in den letzten zehn Jahren gerodet wurden, welche Begründung angeführt wurde und ob Ausgleichsflächen entstanden sind. Er fordert: „Die Gesetzeslage muss sich ändern. Der Rodungsbescheid darf nicht mehr die Regel sein, er muss die Ausnahme werden!“ red