Rehau In Faßmannsreuth erwachen die Kräuter

Sabine Böhm und Karin Raithel stehen dem Förderverein Faßmannsreuther Erde vor - und können am Samstag auf gut 30 Helfer zählen. Auf unserem Bild pflanzen sie eine Gourmet-Pelargonie ein. Diese und viele weitere essbare Pflänzchen gibt es am Samstag zu kaufen. Foto: Susanne Glas

Der Naturhof eröffnet am Samstag die Saison. Die Kräuterfrauen rechnen mit rund 500 Gästen - und sind gut gerüstet. Wie immer gibt es Pflanzen zu kaufen.

 
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Faßmannsreuth - Wer schon einmal den Naturhof "Faßmannsreuther Erde" angesteuert hat, weiß: Die kleine Auszeit vom Alltag beginnt schon während der Anfahrt. Weit ab von Trubel, mitten in der Natur, liegt das Fleckchen Erde, das die Faßmannsreuther Kräuterfrauen seit nunmehr elf Jahren hegen und pflegen. Am morgigen Samstag suchen sie ausnahmsweise mal keine Ruhe. Zum traditionellen Kräuter-Erwachen erwarten sie wieder rund 500 kräuterbegeisterte Gäste.

Das Kräuter-Erwachen am Naturhof

Am Samstag, 20. Mai, feiert der Naturhof Faßmannsreuther Erde von 10 bis 17 Uhr das Kräuter-Erwachen. Der Eintritt kostet zwei Euro für Erwachsene, Kinder und Mitglieder des Fördervereins zahlen nichts.

Um 11 und 14 Uhr Uhr gibt Kräuter-Führungen, um 13 Uhr eine Wildkräuter-Führung.

Kinder können eine Insekten-Unterkunft aus Blumentöpfen basteln und sich im Stoffdruck versuchen.

Den ganzen Tag über werden außergewöhnliche, aber auch bekannte Pflanzen und Kräuter zum Verkauf angeboten.

Stärken können sich die Gäste unter anderem mit einem speziellen Kräuter-Leberkäse, Kräuter-Butterbroten und Kräuter-Limonade.

Für alle, die am Samstag keine Zeit haben: Der Naturhof hat immer mittwochs, donnerstags und freitags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

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www.fassmannreuther-erde.de

Kräuter-Limonade, Kräuter-Leberkäse, Butterbrote mit Kräutern und Pasta mit Kräuter-Pesto: Längst hat sich herumgesprochen, dass es zu den Festen auf dem Naturhof jede Menge köstliche Dinge gibt. Zwei Mal im Jahr, zum Saisonauftakt und -abschluss, laden die Mitglieder um Sabine Böhm und Karin Raithel zum Feiern ein. Und das Publikum kommt in Scharen, nicht nur aus der näheren Umgebung. "Aber natürlich nicht nur zum Essen und Trinken", sagt Sabine Böhm. Magnet Nummer eins sei gerade jetzt, zu Beginn der Garten-Saison, der Verkauf von Pflanzen und Kräutern, die es nicht an jeder Ecke gibt. Anders als in den Vorjahren haben sich die Initiatorinnen heuer Verstärkung geholt: Die Gärtnerei Becher aus Ebnath reist mit voll gepackten Pflanzenkisten an. Daneben haben auch die Kräuterfrauen selbst viel anzubieten. Zum Beispiel Gourmet-Pelargonien, deren Blätter und Blüten ganz hervorragend schmecken. Oder das fleischige Eiskraut, das sich ausgesprochen gut in einem frischen Salat macht.

"Innig und familiär" beschreibt Karin Raithel die Stimmung, die am Samstag erfahrungsgemäß herrschen wird. Viele Gäste seien Stammkunden, kommen seit Jahren. "Vor allem natürlich, um zu fachsimpeln", fügt Sabine Böhm an. Viele der Besucher verbringen zu solchen Anlassen viel Zeit auf dem Gelände. "Mal sieht man sie auf der Bank sitzen, dann nehmen sie an einer Führung teil, trinken einen Kaffee, essen etwas und schauen sich nochmal um."

Was die Kräuterfrauen besonders freut, sind die vielen jungen Familien, die den Weg hinaus zu ihnen finden. Achtsamkeit liege eben im Trend, nicht nur bei der älteren Generation. Der Informationsflut des Alltags für ein paar Stunden entfliehen, das haben auch jüngere Leute für sich entdeckt. In diese Richtung zielen viele Angebote des Vereins, die sich über das ganze Jahr erstrecken. Fasten- und Meditationskurse sind fast immer ausgebucht. Teils nehmen die Teilnehmer dafür lange Wege in Kauf.

Spürbar wird der Zulauf vor allem dann, wenn der Naturhof mal wieder in einem Fachmagazin vorgestellt wurde. So wie jüngst in der "Land-Apotheke". Oder auch in der Abendschau des "Bayerischen Fernsehens". "Dann setzen sich auch schon mal Leute in Nürnberg ins Auto, um sich unser Projekt anzuschauen", erzählt Karin Raithel.

Jetzt bleibt den Damen nur noch, auf schönes Wetter zu hoffen. Leider war das Kräuter-Erwachen in der Vergangenheit häufig verregnet. Und auch diesmal ist das Niederschlags-Risiko wieder hoch. Sabine Böhm sieht es gelassen: "Wir haben das Fest auch schon bei vier Grad veranstaltet - und es kamen Leute." Aber schöner sei es im Garten eben doch, wenn die Sonne wenigstens ab und an scheint.

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