Beim Entscheid im Oktober mussten die Bürger drei Kreuzchen machen. Eines beim Bürgerbegehren der Bürgerinitiative, eines beim Ratsbegehren der Gemeinde und ein letztes bei der Stichfrage. Letztere hatte allerdings bei vielen Sparneckern für Verwirrung gesorgt. "Die Stichfrage war im Oktober entscheidend, weil sowohl beim Bürger- als auch beim Ratsbegehren mehr Ja- als Nein-Stimmen erzielt wurden", erklärt Bürgermeister Reinhardt Schmalz. Damit hatten sich die Ergebnisse widersprochen. Viele Bürger hatten aber bei der Stichfrage kein Kreuzchen gemacht. Vermutlich habe die Formulierung zu Unsicherheiten geführt, meint Schmalz. Die Folge: 268 Stimmzettel waren ungültig.
"Die hauchdünne Zwölf-Stimmen-Mehrheit gegen die Sanierung war damit weder für die Bürgerinitiative noch für die Gemeinde zufriedenstellend", betont Schmalz. Deshalb habe man sich entschieden, einen weiteren Bürgerentscheid zum Schicksal der Münchberger Straße 1 anzusetzen. "Wir hoffen diesmal auf ein eindeutiges Ergebnis", betont der Bürgermeister.
Um sicherzugehen, haben sich Vertreter der Gemeinde, der Bürgerinitiative und der Denkmalschutzbehörde sowie sachkundige Architekten im November zum Gespräch getroffen. "Hier wurde noch einmal ganz deutlich, dass ein Abriss der Münchberger Straße 1, wie ihn die Bürgerinitiative gefordert hat, nicht infrage kommt", informiert Schmalz. Das Haupthaus sowie die angrenzende Scheune stehen unter Denkmalschutz. Die Gemeinde und die Vertreter der Bürgerinitiative hätten sich bei dem Gespräch darauf verständigt, es beim neuen Bürgerentscheid bei einer Frage zu belassen. "So wollen wir Verwirrungen vermeiden und hoffen auf ein eindeutiges Ergebnis - egal wie es am Ende ausgeht."
Persönlich wünscht sich der Sparnecker Bürgermeister, dass die Bürger, die im Oktober mit "Nein" gestimmt haben, ihre Entscheidung jetzt noch einmal überdenken. Vor allem, da endgültig feststehe, dass es keinen Abriss geben werde. "Die Alternative zur Sanierung ist der Verfall. Das kann nicht das Interesse der Mehrheit, der Bürger sein", da ist sich Schmalz sicher. Zumal die Sanierung des Anwesens nach wie vor mit einer 90-Prozent-Förderung des Freistaates unterstützt werde und das beauftragte Architekturbüro längst ein Planungskonzept erarbeitet habe.
"Auch die nicht förderfähigen Kosten wären so gut wie gedeckt", sagt der Bürgermeister. Sowohl die Oberfrankenstiftung als auch der Denkmalschutz hätten finanzielle Unterstützung zugesagt. Außerdem habe die Gemeinde einen Förderantrag bei der Bayerischen Landesstiftung und der deutschen Stiftung für Denkmalschutz gestellt. "Auch die Folgekosten wären durch die Mieteinnahmen voraussichtlich gedeckt." Im ersten Stock des Gebäudes sollen Büroräume entstehen.
Das Wichtigste beim neuen Bürgerentscheid Ende Februar ist laut Schmalz eine möglichst große Beteiligung an der Abstimmung. "Wir hoffen, dass mindestens 20 Prozent der Sparnecker abstimmen, denn nur dann gilt das Ergebnis", betont Schmalz. Insgesamt etwa 270 Bürger müssten demnach am 24. Februar an die Urne treten oder vorher per Briefwahl abstimmen. "Anders als beim letzten Mal haben wir allen Sparneckern die Briefwahlunterlagen direkt zugeschickt."
Es seien bereits einige Abstimmungszettel im Rathaus eingegangen - genug seien es aber noch lange nicht. Deshalb betont der Bürgermeister: "Abzustimmen ist jetzt das A und O, damit wir endlich zu einer endgültigen Entscheidung kommen."
Auch bei der Bürgerinitiative hat die Frankenpost am Dienstag angefragt. Deren Vertreter aber lehnten ab, sich noch einmal zu äußern.