Rehau/Regnitzlosau Lebendiges Denkmal für den Frieden

Manfred Köhler
Höhepunkt der Auftaktveranstaltung "30 Jahre Grünes Band" im Dreiländereck bei Prex war die Enthüllung einer neuen dreisprachigen Informationstafel durch Ehrengäste, darunter vier Minister aus Bayern, Sachsen, Thüringen und der Tschechischen Republik. Unser Bild zeigt (von links) den Hofer Landrat Dr. Oliver Bär, Professor Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Thorsten Glauber, bayerischer Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, und Anja Siegesmund, thüringische Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz. Foto: Köhler Quelle: Unbekannt

Das 30. Jubiläum des Grünen Bandes gibt Anlass für eine Busreise entlang der ehemaligen inner-deutschen Grenze. Auftakt mit vier Ministern war im Dreiländereck bei Prex.

 
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Rehau/Regnitzlosau - Mit einer dreitägigen Busreise zwischen dem Hofer Land und dem Werrabergland wird seit Montag das Jubiläumsjahr "30 Jahre Grünes Band" gefeiert. Erste Station war das Dreiländereck bei Prex, wo erstmals vier Minister aus Bayern, Sachsen, Thüringen und der Tschechischen Republik zusammentrafen und mit weiteren Ehrengästen eine neue dreisprachige Informationstafel enthüllten. Anschließend stand eine Wanderung entlang des bayerisch-böhmischen Grünen Bandes zur Huschermühle auf dem Programm, wo wie berichtet, die neue Flussperlmuschel-Aufzuchtstation eingeweiht wurde.

Gut zu wissen

Das Grüne Band gilt seit 30 Jahren als ein Symbol für die Überwindung von Grenzen und für die länderübergreifende Zusammenarbeit im Naturschutz. Als Erinnerungslandschaft verbindet es Natur, Kultur und Geschichte entlang von 1393 Kilometern mitten durch Deutschland und in Europa 24 Staaten auf einer Länge von über 12 500 Kilometern. Die dreitägige Reise entlang des südlichen Abschnitts des Grünen Bandes wird vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Fachbereich Grünes Band, durchgeführt und endet am heutigen Mittwoch in Kassel.

Der Hofer Landrat Dr. Oliver Bär erinnerte daran, dass man mit dem Jubiläum des Grünen Bandes zugleich das Niederreißen des Eisernen Vorhangs feiere. Zum Glück habe man damals darauf geachtet, nicht alles zu beseitigen und zum Beispiel mit dem Deutsch-Deutschen Museum Mödlareuth ein Mahnmal zu erhalten. Als einen wichtigen Baustein für die Biodiversität bezeichnete Thorsten Glauber, Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, das Grüne Band. Er dankte allen, die gleich nach der Wende die Gelegenheit beim Schopf ergriffen hätten, den damals todbringenden Streifen in das heutige Naturparadies zu verwandeln. Die große Bedeutung des Grünen Bandes für den Naturschutz gerade in Zeiten des Klimawandels hob auch Vladimir Mana hervor, der Vizeminister für Staatsverwaltung der Tschechischen Republik. Es sei eine ausgezeichnete Idee gewesen, dieses riesige Gebiet in Mitteleuropa für zukünftige Generationen zu schützen. Thomas Schmidt, sächsischer Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, sagte, Sachsen habe zwar den kleinsten Anteil am Grünen Band, dafür sei der Bereich schon vor 23 Jahren komplett unter Schutz gestellt worden. Den Friedenscharakter des Grünen Bandes betonte Anja Siegesmund, thüringische Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz: "Das Trennende wurde in der Geschichte lange genug betont. Jetzt gilt es, das Verbindende herauszustellen." Dr. Uwe Riecken vom Bundesamt für Naturschutz sagte, der Startpunkt für das Grüne Band sei gleich nach der Wende in Hof gelegt worden. Von Bundesseite her seien bisher rund 58 Millionen Euro in Projekte am Grünen Band gesteckt und 6000 Hektar Flächen zur Verfügung gestellt worden. Professor Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), hob die symbolische Bedeutung der Anwesenheit von vier Ministern im Dreiländereck hervor: "Das Grüne Band führt Menschen zusammen. Es darf sich niemals wiederholen, dass Grenzen unüberwindlich werden." Das Grüne Band sei ein lebendiges Denkmal für den Frieden zwischen den Nationen. Seine Vision sei die Verbindung von 50 Nationalparks entlang der ehemaligen Grenze über das Grüne Band. Dafür sei noch viel zu tun. "Aber ich bin optimistisch, dass es weiter vorangeht."

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